„Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.” (Lukas, 1, 46-47).

Liebe gläubige Brüder und Schwestern, heute feiert die Kirche den zweiten Sonntag der Maria Himmelfahrt und die heutige Lesung aus dem Lukasevangelium bezieht sich auf den Besuch Marias bei Elisabeth, die mit lauter Stimme rief und sprach: “Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes” (Lukas 1, 42).

Nicht nur sie, sondern die ganze Erde wurde wegen der Sünde unserer Vorfahren Adam und Eva verflucht. Ja, durch die Frau ist die Sünde in die Welt gekommen, aber auch durch die Frau ist der Erretter in die Welt gekommen, und zwar durch die perfekte Frau. Der heilige Nerses von Lambron sagt: “Die Menschheit gab Gott ihr Bestes, ihre süßeste Frucht (was die Heilige Jungfrau bedeutet), und Gott gab der Menschheit seinen Sohn.” Daher trafen sich in der Heiligen Jungfrau Maria Mensch und Gott, und durch die Heilige Jungfrau Maria wurde alles genommen, was für den Menschen typisch ist, außer einer Sache – die Sünde. So wurde die Frau, aufgrund der beispiellosen Demut, Hingabe und Heiligkeit der Jungfrau Maria, erneut gesegnet.

Die selige Jungfrau Maria ist die erste Heilige in der katholischen Universalkirche, die von Gott für ihr würdiges und vorbildliches Leben ausgewählt wurde, um die Frau zu werden, die, durch die Kraft des Heiligen Geistes den Sohn Gottes, Jesus, das Kind und den Retter der Welt, geboren hat. Die heilige Maria ist das perfekte Beispiel für eine treue Frau, die durch ihr Leben und die Ehrfurcht vor Gott ihre mütterlichen Pflichten vollständig erfüllt hat, indem sie Gottes Ruf gehorcht hat.

Wenn wir uns sorgfältig prüfen, werden wir unsere Hilflosigkeit und Schwäche sehen. Wir werden verstehen, dass das Gewicht der Sünde uns unterdrückt, aber leider wollen wir nicht einmal beichten und einen Schritt in Richtung Gott machen. Uns fehlt der Geist des Eifers, uns jede Minute Gott zu widmen. Die Heilige Mutter Gottes steht über allem, deshalb stimmte sie demütig der göttlichen Stimme zu, als der Engel ihr die frohe Botschaft brachte.

Liebe Gläubige, lasst uns beten, dass unsere Heilige Armenisch-apostolische Kirche und der von den Aposteln gegründete Mutterkirche von Etschmiadzin noch weiter blüht und glänzt. Diese hat uns im Laufe der Jahrhunderte als geistliche Mutter erzogen, in unserem Glauben gestärkt, gepflegt und geholfen und erfüllt heute immer noch ihre Mission gegenüber seinen treuen Kindern.

Lasst uns die heilige Gottesmutter Maria um ihre Fürsprache bitten und dadurch das ewige Leben und Himmelreich erreichen und dessen würdig sein. Amen.

Yeghishe Vartabed Avetisyan