„Frieden für Artsakh (Berg-Karabach)“
Mahnwache der Armenischen Gemeinde BW e.V.
und des Armenischen Kulturvereins Stuttgart e.V. gegen den Krieg
Samstag, 31.10.2020 von 15.00 bis 17.00 Uhr, Schloßplatz / Commerzbank Stuttgart
Seit einem Monat tobt ein Krieg in Artsakh (Berg-Karabach). Die Menschen dort, aber auch in Armenien sind heftigen Angriffen aus Aserbaidschan ausgesetzt. Die Hauptstadt Stepanakert wird seit Wochen bombardiert. Dabei setzt die aserbaidschanische Armee auch Streubomben ein, – deren Einsatz international geächtet ist. Das haben mittlerweile Amnesty International und Human Rights Watch unabhängig voneinander untersucht und bestätigt. Jüngst wurde auch die Kathedrale von Shushi von Raketen angegriffen und erheblich beschädigt. Auch die Türkei ist in diesem Krieg aktiv. Das türkische Militär ist in die Militäroperationen Aserbaidschans eingebunden und lenkt nicht nur die Drohnenangriffe, sondern befehligt auch pro-türkische islamistische Jihadisten aus Syrien, die von der Türkei nach Aserbaidschan gebracht wurden.
Ein Krieg und die Forcierung einer humanitären Katastrophe unter der armenischen Zivilbevölkerung können keine Lösung sein. Die Armenische Gemeinde BW lädt daher zu einer Mahnwache unter dem Motto „Frieden für Berg-Karabach“ für den Samstag, 31.10.2020 um 15.00 Uhr auf dem Schloßplatz / Commerzbank in Stuttgart ein.
Zum Hintergrund:
Die Armenier und die armenischstämigen Deutschen in Baden-Württemberg sind von dem Krieg in Artsakh stark betroffen. Sie haben Familien, Freunde und Bekannte im Kriegsgebiet und befürchten eine humanitäre Katastrophe vor Ort sowie eine Gefährdung der Armenier hier in Deutschland. Während der kriegerischen Auseinandersetzungen im Sommer diesen Jahres wurden in Berlin und Köln armenische Geschäfte angegriffen und demoliert. In Berlin wurde ein PKW der armenischen Botschaft durch einen Brandanschlag zerstört.
Drei Waffenruhen, die zwischen Aserbaidschan und Armenien vereinbart wurden, hat Aserbaidschan nicht eingehalten. Armenien dagegen, hat sich eindeutig zu Friedensverhandlungen bereit erklärt. Obwohl jeden Tag unschuldige Menschen sterben, hat die internationale Gemeinschaft bisher keine nennenswerte Anstrengung unternommen, um den Krieg zu beenden.
Es sei ein ungeheuerlicher Zynismus, so der Gemeindepfarrer BW Dr. Diradur Sardaryan, dass „die türkischen Militärs, als Nachfahren der Täter des Völkermordes an den Armeniern von 1915, heute auf die Nachfahren der Opfer des Genozids schießen.“ Die deutsche Politik enttäusche ihn, so Kevork Begzian der Vorsitzender des Armenischen Kulturvereins Stuttgart weiter: „Mit Appellen schützt man kein Menschenleben.“
Die Durchführung der Aktion erfolgt unter den aktuell gültigen Vorgaben zur Corona-Pandemie der Bundesregierung, des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart zur Einhaltung der Hygienemaßnahmen und Abstandsregelungen. Insbesondere die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasenbedeckung bei nicht ausreichendem Mindestabstand ist einzuhalten sowie das geltende Ansammlungsverbot sind zu beachten.