31.10.2020. Einen Tag nach dem Besuch der Vertreter der griechischen Gemeinden bei der Armenischen Gemeinde Baden-Württemberg bekommen wir die Nachricht aus Frankreich, dass nun in mehreren Städten anschläge geübt worden sind. Unter anderem wurde berichtet, dass in Lyon ein griechisch-orthodoxer Priester Opfer des Attentats wurde. Der Geistliche wurde durch eine Schusswaffe lebensgefährlich verletzt, als er am Samstagnachmittag gegen 16 Uhr gerade seine Kirche schloss. Dabei handelt es sich um den orthodoxen Priester Nikolaos Kakavelakis (Metropolie von Frankreich, Ökumenisches Patriarchat). Der verheiratete Kleriker ist 52 Jahre alt und Vater von drei Kindern.

Die Armenische Gemeinde Baden-Württembeerg ist entsetzt von erneuten Attentaten und terroristischen Aktionen in Frankreich und in Wien. Es ist schockierend, wie im Herzen Europas Menschen, die jeden Tag die Früchte einer tolleranten, offenen und freien Gesellschaft genießen, sich so radikalisieren, dass sie bereit sind andere Menschen anzugreifen, zu verletzen oder umzubringen. Dabei missbrauchen Sie den Glauben als eine „Waffe“ gegen die Glaubensfreiheit anderer Menschen. Der Freiheit, die sie selber in Europa genießen.

„Es ist Zeit für konkrete Handlungen! Es ist Zeit, dass die Internationale Gemeinschaft sich dafür konkret einsetzt, dass Meinungs- und Religionsfreiheit nicht nur in europäischen sondern auch in anderen, u.a. muslimischen Ländern, verbreitet wird. Als Minderheit in mehreren Ländern der Welt haben wir die Erfahrung eines guten Zusammenlebens sowohl mit Muslimen als auch mit Christen, Buddisten und Juden. Es gibt aber eben auch die andere Erfahrung der Unterdrückung, der Massaker, des Hasses. Dagegen müssen wir etwas tun und zwar dringend“, so Pfr. Dr. Diradur Sardaryan, Gemeindepfarrer der Armenischen Gemeinde Baden-Württemberg.

Die armenischen Christen in Baden-Württemberg beten für ihre Geschwister in Frankreich und Österreich. Vor allem möchten wir unser Mitgefül und Solidarität an unsere griechischen, französischen und österreichischen Geschwistern zum Ausdruck bringen. Wir beten für den Frieden.