Liebe Gläubige,

diesen Sonntag feiert unsere Kirche das vierte Hochfest im Kirchenjahr, die Aufnahme Mariens in den Himmel. Nach der Auferstehung Jesu Christi lebte die Muttergottes weitere 12 Jahre und starb im Alter von 60 Jahren. Aber ihr Körper wurde nicht begraben. Durch die Hände der Engel und die seines Sohnes Jesus wurde sie in den Himmel aufgenommen und nahm zur Rechten ihres Sohnes Platz. Informationen über die Muttergottes im Neuen Testament sind rar, aber in der christlichen Theologie wird ihr ein besonderer Platz eingeräumt. Sie hatte dank ihres gottgefälligen und gebeterfüllten reinen Lebens die Ehre, Mutter des eingeborenen Sohnes Gottes zu sein. „Die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären und sie werden ihm den Namen Immanuel geben, das heißt: Gott mit uns.“ Mt 1.23

Niemandem in der Geschichte der Welt, in keiner Religion, wurde eine solche Ehre zuteil, wie der Heiligen Muttergottes Maria, die sich vor Gott verbeugte und sagte: „Ich bin die Magd des Herrn.“ Lk 1, 37

Und sie wurde Mutter und Magd ihres Sohnes, der auch ihr Herr war. Die Mutter Gottes ist ein schönes Beispiel für den heutigen Menschen. Sie ist ein Symbol für Liebe, Treue, Demut und Gehorsam, für die Vereinigung von Glauben und Arbeit, für unerschütterliche Hingabe, bedingungslosen Glauben an das Wort Gottes, für mütterliche Barmherzigkeit und Liebe. Es ist kein Zufall, dass unsere Altäre mit den Bildern der Muttergottes und des Christuskindes geschmückt sind. Einer der Bischöfe unserer Kirche sagt: “Besonders für Frauen wird und bleibt die Muttergottes der Ausgangspunkt, mit dem sie verglichen werden und um deren Gnaden sie immer wieder bitten können. Und Männer werden die Tugenden der Muttergottes in ihren Müttern, Schwestern und Frauen suchen und finden wollen“. Deshalb, liebe Gläubige, lade ich Euch ein, dem Beispiel des Apostels Thomas zu folgen, der um die Fürsprache der Muttergottes bittet und sagt: “Die verherrlichte und immer gesegnete Jungfrau Maria, Mutter Christi, trage du unsere Gebete und Bitten deinem Sohn und unserem Gott vor”. Amen.

Pfr. Vahridsch Baghdasaryan