Appell der christlichen Kirchen für Arzach
(Berg-Karabach)
Die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) und der Ökumenische Rat der Kirchen (WCC) fordern in einem gemeinsamen Brief die Europäische Union dazu auf, in der Krise in Berg-Karabach einzugreifen. Vergangenen Sonntag hatte Papst Franziskus beim Angelusgebet einen ähnlichen Appell lanciert.
Die christlichen Kirchen richten sich in einem Brief an den Hohen Vertreter der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell. Sie bitten ihn, alles in seiner Macht Stehende zu tun, um der armenischen Bevölkerung in Arzach zu helfen. Die Angst der Armenier vor einem neuen Völkermord an ihnen kann vor dem Hintergrund der Blockade von Arzach/Berg-Karabakh nicht ignoriert werden“, heißt es in dem Brief, den die Konferenz Europäischer Kirchen und der Weltkirchenrat gemeinsam verfasst haben. Sie verurteilen darin die Blockade Aserbaidschans und sprechen von einem Verstoß gegen „das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte sowie gegen die grundlegendsten moralischen Prinzipien“.
Durch die Blockade des humanitären Korridors von Lachin und die Unterbrechung der Gaslieferungen in die Region gleich zu Beginn des Winters schaffe Aserbaidschan absichtlich eine humanitäre Notlage für die 120.000 ethnischen Armenier, heißt es in dem von den beiden Organisationen an die Presse weitergegebenen Schreiben. Das Schreiben ist vom Generalsekretär der KEK, Jørgen Skov Sørensen, und dem amtierenden Generalsekretär der Weltkirchenrates, Pfarrer Ioan Sauca, unterzeichnet.
Seine Haligkeit Karekin II ruft zu einem gemeinsamen Einsatz
aller Armenier für die Rechte der Arzach-Armenier
Seine Heiligkeit Karekin II, Kattolikos Aller Armenier, appellierte an die Landsleute in Armenien und der Diaspora: „Arzach und der Schutz der Rechte der Artsakh-Armenier ist eine Frage der Würde unseres Volkes. Es ist die Frage der Würde jedes Armeniers, wo immer er lebt, in Armenien oder in der Diaspora. Unsere Landsleute von Arzach benötigen die Aufmerksamkeit und Unterstützung aller. Die Lösung der Probleme der Arzach-Armenier ist eine nicht verhandelbare Priorität und kann durch keine andere Sorge ersetzt werden. Machen wir uns klar, dass Arzach unsere Heimat ist, die Interessen Armeniens und Arzach sind identisch und die Sicherheit Arzach ist untrennbar mit der Sicherheit Armeniens verbunden.
Wir bringen unsere patriarchale Botschaft zu unserem ganzen Volk: Jede Äußerung der Gleichgültigkeit abzuschütteln, besonders entschlossen und aktiver zu sein, mit vereinten Kräften und Verantwortung sich für die Rechte, für das freie und unabhängige Leben von Arzach-Armenier, einzusetzen und unterstützen. Dies ist ein Kampf um die Wahrung unserer nationalen Identität“.
Նորին Սրբությունը հորդորով դիմեց Հայաստանում և սփյուռքում ապրող հայորդիներին․ «Արցախը և արցախահայության իրավունքների պաշտպանությունը մեր ժողովրդի արժանապատվության հարցն է։ Այն արժանապատվության հարցն է յուրաքանչյուր հայի, ուր էլ որ նա ապրի՝ Հայաստանում, թե սփյուռքում։ Արցախի մեր ժողովուրդը կարիքն ունի ամեն մեկիս ուշադրության և աջակցության։ Արցախահայության հիմնախնդիրների կարգավորումը անսակարկ առաջնահերթություն է և չի կարող փոխարինվել որևէ այլ մտահոգությամբ։ Գիտակցենք, որ Արցախը մեր հայրենիքն է, Հայաստանի ու Արցախի շահերը՝ նույնական, իսկ Արցախի անվտանգությունը անքակտելիորեն կապված է Հայաստանի անվտանգությանը։Հայրապետական Մեր պատգամն ենք բերում համայն մեր ժողովրդին՝ թոթափել անտարբերության ցանկացած դրսևորում, լինել առավել վճռական ու գործուն՝ միահամուռ ջանքերով ու պատասխանատվությամբ հետամուտ լինելու և աջակցելու արցախահայության իրավունքների, Արցախի ազատ ու անկախ կյանքի պաշտպանությանը։ Սա ազգային մեր ինքնության պահպանության պայքար է»։
Katholikos Aram I.: „Schritte zur ethnischen Säuberung“
Auch Aram I., Katholikos der armenischen Kirche des Großen Haues von Kilikia, hat sich in den vergangenen Tagen zu Wort gemeldet. Er sprach von einer „schrecklichen humanitären Katastrophe, die speziell darauf abzielt, die armenische Bevölkerung von Artsakh zu eliminieren“. Arzach sei Schauplatz „bewusster und konkreter Schritte zur ethnischen Säuberung und zum Völkermord an der armenischen Bevölkerung von Artsakh“. Seine Heiligkeit Aram I. von Kilikien appellierte an Regierungen, geistliche Führer und Menschenrechtsaktivisten, „dem Schicksal des armenischen Volkes, das erneut am Rande eines Völkermordes steht, nicht gleichgültig gegenüberzustehen“.
Papst Franziskus betet für Berg Karabach
Papst Franziskus hat zu Allerheiligen in seiner Angelus-Ansprache einen eindringlichen Friedensappell für Arzach (Berg-Karabach) formuliert.
Wörtlich sagte er: „Vergessen wir an diesem Festtag nicht, was in Berg-Karabach geschieht, wo auf fragile Waffenstillstände bewaffnete Auseinandersetzungen folgen, mit einer tragischen Erhöhung der Zahl der Opfer, Zerstörungen von Wohnhäusern, Infrastrukturen und Gotteshäusern, immer massiverer Einbeziehung der Zivilbevölkerung. Es ist tragisch.“
Er erneuere seinen Appell an die Verantwortlichen der Konfliktparteien, damit sie „so bald wie möglich eingreifen, um das Vergießen unschuldigen Blutes zu stoppen“.