Die Heiligen Apostel Petrus und Paulus nehmen einen bedeutenden Platz nicht nur in der Armenischen Apostolischen Kirche ein, indem ihnen bereits im vierten Jahrhundert ein eigenes Fest gewidmet wurde. Dieses wird kurz vor Weihnachten gefeiert und unterstreicht ihre herausragende Bedeutung für die Kirche.

Die heiligen Apostel Petrus und Paulus, deren Fest heute in der Armenischen Kirche gefeiert wird, setzten gemeinsam das Werk des Herrn fort und zwar in einer Art und Weise, die dazu führt sie Apostelfürsten zu nennen. Unterschiedlicher könnten die beiden nicht sein. Petrus war verheiratet, im Gegensatz zu Paulus. Petrus begleitete Christus seit dem Anfang Seines Wirkens, während Paulus Ihn nicht einmal persönlich gesehen hatte. Petrus predigte unter den Juden, während Paulus sich den Heiden zuwandte. Im Neuen Testament finden sich nur zwei Briefe von Petrus, während es vierzehn paulinische Briefe gibt.

Trotz ihrer Unterschiede teilen diese beiden bedeutenden Persönlichkeiten das Martyrium für Christus, was ihre tiefe Hingabe zum Erlöser bestätigt. Vor seiner Bekehrung zum Christentum, als er noch Saulus war, hielt Paulus sich selbst für den geringsten der Apostel und für unwürdig, zu dieser erlesenen Gruppe zu gehören. Doch der Herr wählte und berief ihn persönlich, als er nach Damaskus zog, um die Christen zu verfolgen. Paulus arbeitete unermüdlich in der Nachfolge des Herrn, und durch seine Bemühungen breitete sich die Kirche bis an die Grenzen der zivilisierten Welt und darüber hinaus aus, sogar zu den Barbaren. Seine Briefe sind ein wesentlicher Teil der Heiligen Schrift für die Christen.

Der Apostel Petrus repräsentiert die Jünger Christi, die Ihn während Seines irdischen Lebens begleiteten. Er nahm die göttliche Lehre auf und hörte die heiligen Worte Christi, die von Liebe zu den Menschen und Trauer über ihre Sünden erfüllt waren. Er bekannte im Namen aller: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“, wofür der Herr ihn selig pries. Wir erinnern uns an seine dreimalige Verleugnung Christi, die er sich selbst nicht verzeihen konnte und bis zum Ende seines Lebens bedauerte. Gleichzeitig erinnern wir uns an sein dreimaliges Bekenntnis seiner Liebe zu Christus. Wir wissen, dass der Herr ihn auf den Berg Tabor mitnahm, wo er zusammen mit Jakobus und Johannes das ungeschaffene Licht der göttlichen Herrlichkeit sah (die Verklärung). Wir vergessen jedoch nicht, wie er im Garten Gethsemane einschlief, während der Herr betete, bis dieser in blutigem Schweiß ausbrach. Eine widersprüchlichere Persönlichkeit findet sich nicht auf den Seiten des Evangeliums, dennoch wurde Petrus von der Kirche ebenso wie Paulus als Apostelfürst bezeichnet.
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