3. Oktober 2020, Stuttgart. Die Armenische Gemeinde Baden-Württemberg hat ihre Mitglieder und Freunde zum Friedensgebet eingeladen. Die Gemeinde folgte dem Aufruf Seiner Heiligkeit Karekin II., dem Katholikos Aller Armenier für den Frieden in Berg Karabach und Armenien zu beten.

Seit dem 27. September findet eine groß angelegte Offensive Aserbaidschans entlang der Kontaktlinie mit Artsakh (Berg-Karabach), aber auch in Teilen entlang der armenisch-aserbaidschanischen Staatsgrenze.

Nach dem Friedensgebet, an dem u.a. auch Stadtdekan der Evangelischen Kirche in Stuttgart Søren Schwesig teilgenommen und mitgebetet hat, haben der Vorstandsvorsitzender der Gemeinde Herr Berc Takesian und der Stelv. Vorsitzender Herr Dr. Michael Hambardzumyan die Stellungnahmen des Außenministeriums der Republik Arzach und des Diözesanbischofs Serovpé Isakhanyan mit Forderungen die Aggression Aserbaidschans und die politische und militärische Kriegsbeteiligung der Türkein in den Konflikt zu verurteilen und sich dringend für eine Waffenruhe einzusetzen, das Lebensrecht der Bevölkerung in Berg Karabach zu respektieren und die Unabhängigkeit Berg Karabachs anzuerkennen.

Den musikalischen Teil mit Aufersteungsliedern und Volksliedern über Liebe und Freiheit gestalteten Ashkhen Varjapetyan, Lilit Sargsyan-Kärcher und Seda Sargsyan.

In seiner Ansprache zum Abschluss des Gottesdienstes gratulierte Pfarrer Dr. Diradur Sardaryan die Anwesenden zum Tag der Deutschen Einheit und wies auf den Symbolcharakter dieses Tages. Er appellierte an Kirchen und Politik aus Baden-Württemberg sich dringend für den Frieden einzusetzen und wies auf die humanitäre Katastrophe, welche die Menschen in Berg Karabach und Armenien jetzt schon erleiden und bat um internationale Hilfe. Gleichzeitig erinnerte er die Versammelten, worum es in der Auseinandersetzung zwischen Aserbaidschan, Türkei und Arzach geht. Die Armenier waren bereits in den 90-er Jahren gezwungen ihren Lebensrecht, nach den aserischen Massakern gegenüber christliche Armenier in Sumgait und Baku zu schützen. Heute möchten Aserbaidschan und die Türkei einen zweiten Völkermord an den Armeniern umsetzen, was das armenische Volk niemals zulassen wird.

„Die Bevölkerung von Artsakh will ihr Recht auf ein Leben in Freiheit nicht in die Hände einer Diktatur legen, die sich nicht davor scheut, auch Völkermorde zu begegnen. Wir sind alle gefordert, Artsakh zu unterstützen! Wir beten für den Frieden in der Region und bitten unsere Freunde und Geschwister, sich für die Wiederherstellung des Friedens einzusetzen“, so Pfarrer Diradur.Wegen der Covid19 Vorschriften waren nur eine Begrenzte Anzahl der Mitglieder in der Lutherkirche Bad Cannstatt anwesend, viele Gemeindemitglieder standen vor der Kirche und beteten für den Frieden mit.

Es wurden spontan Spenden für die humanitäre Hilfe in Höhe von  8300 EUR gesammelt, wofür sich die Gemeinde bei Ihren Mitgliedern und Freunden bedankt. Im Anschluss wurden 9000 EUR an die Diözese der Armenischen Kirche in Deutschland zwecks weiterleitung der humanitären Hilfe an Artsakh überwiesen.

Weitere Informationen für die Humanitäre Aktion, die von der Diözese der Armenischen Kirche in Deutschland aufgerufen wurde finden Sie unter: http://agbw.org/aufruf-der-armenischen-kirche-in-deutschland/.

AGBW