Fest des Ausganss aus dem Kerker des Hl. Grigor Lusavoritsch

Die Geschichte des Heiligen Erleuchters der Armenier

Die armenische Geschichte ist geprägt von tief verwurzeltem Glauben und bedeutenden spirituellen Ereignissen. Einer der herausragendsten Heiligen, der das Christentum in Armenien maßgeblich geprägt hat, ist der Heilige Grigor Lusavorich (Gregor der Erleuchter). Sein Leben und Wirken sind untrennbar mit der Gründung der Armenischen Kirche verbunden, die als erste Nation in der Geschichte das Christentum zur Staatsreligion erklärte. Tauchen wir ein in die faszinierende Geschichte dieses Heiligen, deren Fest am zweiten Pfingstsamstag gefeiert wird, und den Beginn einer neuen Ära für das armenische Volk.

Kurzes Vita des Heiligen Grigor Lusavoritch

Nach den Überlieferungen war Gregor der Sohn des Parthers Anak und wurde entweder in Armenien oder in Kappadokien geboren. Anak Suren-Pahlav war ein Mitglied des Hauses Suren-Pahlav. Dieses Haus war eine Seitenlinie des Arshakiden-Fürstenhauses, das von 247 v. Chr. bis 224 n. Chr. das Partherreich als Großkönig regierte und von 54 n. Chr. bis 428 n. Chr. als König Großarmeniens beherrschte. Anak soll im Auftrag von Shapur I., dem sassanidischen König der Könige des Perser, der sein Machtgebiet auf Armenien ausdehnen wollte, seinen Verwandten Chosrov II. Medz (Tiridates II.) aus dem Haus der Arsakiden um das Jahr 252 ermordet haben. Als Strafe wurde Anak und seine Familie ausgerottet, wobei nur zwei seiner Söhne, darunter Grigor, überleben konnten.

Geretet von einem Verwandten wird er nach Kappadokien gebracht. Dort erhielt er eine christliche Erziehung durch den Priester Phirmilianos (Euthalius), die sein ganzes Leben prägen sollte. Später heiratete er die fromme christliche Frau namens Mariam, die seinen christlichen Glauben vertiefte. Grigor und Mariam hatten mindestens zwei Söhne Vrtanes und Aristakes.

Standhaft im Glauben

Um die Sünden seines Vaters zu sühnen, trat Grigor in den Dienst des Königs und erwies sich als treuer Diener. Tiridates III. schätzte Gregor wie einen Freund. Als Tiridates III. den armenischen Thron bestieg, forderte er auch von Grigor, seinen christlichen Glauben abzulegen und der armenischen götzin Anahit opfer darzubringen.

Grigor jedoch blieb standhaft und das erzürnte Tiridates derart, dass er seinen loyalen Diener grausam foltern ließ. Gregor wurde kopfüber mit einem Stein um den Hals aufgehängt und tagelang mit stinkendem Quzalm gequält. Er wurde geschlagen, verspottet und gezwungen, in eisernen Sandalen mit Nägeln im Inneren herumzulaufen.

Trotz all dieser Qualen sang der heilige Grigor Psalmen, und der Herr heilte all seine Wunden. Als Grigor erneut vor den König gebracht wurde, unversehrt und voller Freude, war der König erstaunt und befahl, die Folterungen zu wiederholen. Doch der heilige Grigor ertrug sie mit der gleichen Entschlossenheit und Haltung wie zuvor. Anschließend wurde er mit siedendem Zinn übergossen und in eine tiefe Schlangengrube geworfen. Doch der Herr beschützte seinen Auserwählten, und die Schlangen fügten ihm keinen Schaden zu.

Einige fromme Frauen versorgten ihn heimlich mit Brot, das sie in die Grube hinabließen, und ein Engel erschien dem Märtyrer, um ihn zu stärken und zu ermutigen. Der heilige Gregor blieb 14 Jahre lang in der Grube.

Der Ausgang aus dem Kerker Khor Virap

In dieser Zeit ließ Tiridates III. die heilige Jungfrau Rhipsime, die alte Äbtissin Gayane und 35 weitere Jungfrauen hinrichten. Als Strafe für diese grausamen Taten wurde das Gesicht des Königs entstellt, er wurde krank. In einer Vision der Königsschwester war Grigor der einzige, der den König heilen könnte. Doch keiner glaubte daran, dass er noch am Leben sei.

Nachdem man dennoch es geprüft hat, hat man den Heiligen tatsächlich am Leben gefunden. Grigor wurde freigelassen und begrub die Überreste der heiligen Jungfrauen ehrenvoll. Anschließend Heilte er den König und begann dem König und dem Volk das Christentum zu predigen und sie zu ermahnen, sich von der Dunkelheit der Götzendienerei abzuwenden und Christus zuzuwenden.

Bald darauf bekehrte sich der König, seine Familie und ganz Armenien zum Christentum. Die Tempel der Götzen wurden zerstört und Kirchen zum Ehren Gottes errichtet. Der heilige Gregor ernannte Priester, gründete Schulen und Klöster und legte so eine solide Grundlage für die Kirche Armeniens.

Das Erbe des Heiligen Gregor des Erleuchters

Das Wirken des Heiligen Grigor hinterließ einen dauerhaften Eindruck in der armenischen Geschichte und im spirituellen Leben des armenischen Volkes. Er wurde Lusavoritsch also Erleuchter der Armenier genannt. Seine Frömmigkeit, seine Hingabe und sein unerschütterlicher Glaube wurden zur Quelle der Inspiration für Generationen von Gläubigen bis heute. Die Armenische Kirche, entwickelte sich zu einer der ältesten nationalen Kirchen der Welt und bewahrt das spirituelle Erbe Armeniens über Jahrtausende hinweg. Grigor Lusavoritsch Leben und Wirken sind ein lebendiges Beispiel für den Mut und die Stärke, das eigene Schicksal zu überwinden und das Licht des Glaubens zu verbreiten.