Avag Ereqschabti (Der Große Dienstag)

Das Gleichnis von den zehn Jungfrauen

Avag Ereqschabti, der zweite Tag der Großen Woche, symbolisiert den dritten Schöpfungstag, als Gott Pflanzen und Obstbäume auf der Erde wachsen ließ. Dieser Tag hat auch das Geheimnis der dritten Periode, als die Flut die ganze Welt bedeckte und Gott die Sprachen der Menschen mischte und sie über die Welt verbreitete (Genesis 7:11).

Es besteht eine innere Verbundenheit mit dem Vortag. Der glaubende Christ soll stets auf das zweite Kommen Christi vorbereitet sein und dies durch die Früchte seiner tugendhaften Werke. Denn der, der keine Früchte trägt, wird wie der Feigenbaum verdorren und wie die fünf törichten Jungfrauen (Mt. 25, 1-12) aus dem Himmreich ausgeschlossen.

In dem Gleichnis, welches an diesem Tag gelesen wird, geht es um zehn Jungfrauen, die ihre Lampen mit Öl gefüllt haben, um den Bräutigam zu treffen. Fünf von ihnen waren klug und hatten ausreichend Öl, um die Nacht durchzustehen, während die anderen fünf töricht waren und nur ganz wenig Öl dabei hatten. Als der Bräutigam schließlich kam, waren die klugen Jungfrauen bereit und begleiteten ihn zur Hochzeit. Die törichten Jungfrauen jedoch waren gezwungen, Öl zu kaufen und verpassten die Gelegenheit, den Bräutigam zu treffen.

Das Gleichnis lehrt uns, dass wir uns auf das Kommen des Reiches Gottes vorbereiten sollten, denn es wird zu einem unvorhergesehenen Zeitpunkt kommen. Wir sollten bereit sein, indem wir unser Leben im Einklang mit den Lehren Jesu führen und uns um geistliche Dinge kümmern, anstatt uns nur auf materielle Dinge zu konzentrieren. Wenn wir nicht bereit sind, verpassen wir die Chance, Teil des Reiches Gottes zu sein.

An diesem Tag erinnert uns die Kirche daran, dass wir unser Leben bewusst gestalten und uns darauf konzentrieren sollten, was wirklich für unsere Erlösung wichtig ist. Wir sollten uns bemühen, ein Leben zu führen, das auf Liebe, Mitgefühl und Barmherzigkeit basiert, und uns stets auf den Tag vorbereiten, an dem wir vor unserem Schöpfer stehen werden.

Während der Abendandacht stehen vor dem Altar zehn in Messdienergewand angezogene Kinder. Fünf von denen haben angezündete Kerzen und andere fünf Kinder nicht angezündete Kerzen. Die angezündeten Kerzen symbolisieren das Licht des Glaubens. Der Aufforderung der heutigen Lesung ist: „Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. …Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.“ (Mt. 24, 44 und 25, 13).

Զաքարիա Ձագեցի,
Քարոզ` ասված Ավագ երեքշաբթի օրը: