COP29 in Baku: Klimagerechtigkeit und Menschenrechte
Ein Appell der Armenischen Gemeinde Baden-Württemberg
Am 30. November eröffnet die UN-Klimakonferenz COP29 in Baku, Aserbaidschan. Während die Welt sich auf dringende Klimaschutzverhandlungen vorbereitet, sehen Armenier weltweit mit Sorge auf dieses Ereignis. Ein Land, das nicht nur kaum Interesse an Energiewende und Klimaschutz hat, sondern auch schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen gegen die armenische Bevölkerung in der Republik Arzach (Berg-Karabach) begangen hat, empfängt die internationale Staatengemeinschaft – eine Tatsache, die schmerzlich aufzeigt, wie Klima- und Menschenrechtsfragen zunehmend miteinander verflochten sind.
Angesichts der massiven Vertreibungen und der Inhaftierung armenischer Kriegsgefangener richtet die Armenische Gemeinde Baden-Württemberg e.V. einen dringenden Appell an alle Vertreter der deutschen Politik, an Menschenrechtsorganisationen und an religiöse Einrichtungen. „Nutzen Sie diese Plattform, um das Bewusstsein für die Menschenrechtsverletzungen an den Arzach-Armeniern zu schärfen. Setzen Sie sich kompromisslos für die Freilassung der Gefangenen ein und fordern Sie das Rückkehrrecht der Vertriebenen!“ fordert die Gemeinde.
Mit Nachdruck erinnert die Armenische Gemeinde Baden-Württemberg daran, dass Aserbaidschan nicht nur massive Kriegsverbrechen verübt hat, sondern auch den Zugang zur freien Meinungsäußerung und den Schutz der Zivilgesellschaft systematisch unterdrückt. Die internationale Staatengemeinschaft darf nicht zulassen, dass Aserbaidschan durch die COP29 diplomatische Legitimität erlangt, während weiterhin Menschenrechtsverletzungen stattfinden.
Auch seine Heiligkeit Karekin II., der Katholikos aller Armenier, hat den Ernst dieser Lage erkannt und angeordnet, dass am 10. November in allen armenischen Kirchen weltweit ein Gebet für die Gefangenen und Vertriebenen stattfindet – so auch in der gesamten Diözese der Armenischen Kirche in Deutschland. Dies soll ein Zeichen der Solidarität und Hoffnung sein, dass die internationale Gemeinschaft ihre Verantwortung wahrnimmt und die Prinzipien der Gerechtigkeit und des Friedens achtet.
Die Armenische Gemeinde Baden-Württemberg e.V. ruft alle Politiker Baden-Württembergs sowie Menschenrechtsorganisationen, Kirchen und NGO’s dazu auf, sich für das Lebensrecht und die Rückkehr der vertriebenen Arzach-Armenier einzusetzen und ihre Stimme gegen die Missachtung grundlegender Menschenrechte zu erheben. Es ist eine Zeit, in der Klimagerechtigkeit und der Schutz der Menschenrechte gleichermaßen gefordert sind, denn ein nachhaltiger Wandel kann nur dort stattfinden, wo Gerechtigkeit und Menschlichkeit gleichermaßen beachtet werden.