Der Hl. Geist ist die dritte Person der göttlichen allheiligsten Dreieinigkeit (Gott Vater, Gott Sohn, Gott Heiliger Geist).
Er ist eines Wesens mit dem Vater und dem Sohn. Im Glaubensbekenntnis der Kirche lesen wir über den Hl. Geist: „Wir glauben auch an den Heiligen Geist, den unerschaffenen und vollkommenen; der gesprochen hat im Gesetz, in den Propheten und in den Evangelien; der herabstieg in den Jordan; der den Aposteln verkündigte und in den Heiligen wohnte“ (Glaubensbekenntnis von Nizäa/Konstantinopel).
Die Gnadenlehre der christlichen Kirche, auch der Armenischen Kirche, ist auch auf diesen biblischen Abschnitt basiert und mit dem Hl. Geist eng verbunden. Gemäß dieser Lehre ist jede Gabe und Tugend ein göttliches Geschenk, das dem Menschen durch die Wirkung des Hl. Geistes gewährt wird. Die Sünde des Hochmutes und der Selbstgefälligkeit findet ein Platz im menschlichen Herz nur dann, wenn der Mensch diese Wahrheit vergisst und diese Tugenden und Befähigungen nicht als Geschenk Gottes betrachtet, sondern als sein Verdienst. Der Mensch aber ist berufen, die Gaben Gottes, die er besitzt, zu pflegen, zu entwickeln und dem Guten dienen zu lassen.