Les.: Mk 11, 27-33
Unser Herr Jesus Christus ist in Jerusalem. Er ist im Tempel und lehrt das Wort Gottes. Wunder geschehen um ihn herum. Die Blinden sehen und die Lahmen gehen, die Aussätzigen werden rein und die Tauben hören, die Toten stehen auf und den Armen wird das Evangelium gepredigt (Mt. 11, 5). Die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten, sind außer sich. Sie fragen ihn, in welchem Recht Er diese Dinge tue und wer Ihm das Recht gegeben habe.
Jesus verspricht über seine Autorität zu reden, wenn sie seine Frage bezüglich der Taufe Johannes beantworten. War sie vom Himmel oder von Menschen? Würden die Schriftgelehrten auf diese Frage antworten, bekämen sie eigentlich auch die Antwort auf die Frage nach der Vollmacht Christi. Denn der Hl. Johannes prophezeite über Jesus Christus als den Sohn Gottes. Die Schriftgelehrten wussten das. Würden sie also die Taufe des Johannes als vom Himmel kommend anerkennen, müssten Sie auch Johannes Zeugnis über Jesus Christus annehmen. Sie wussten andererseits aber auch, dass die Menschen Johannes für einen Propheten gehalten haben. Das Verneinen des himmlischen Ursprungs der Taufe Johannes würde verheerende Folgen für sie haben. Also entscheiden sie sich zu lügen, in dem Sie auf die Frage Jesu mit: „Wir wissen es nicht“ antworten. Was für eine Heuchelei! Was für eine Bosheit! Sie verachten Gott, vor Menschen haben sie aber Angst. Deshalb bekommen sie auch eine unaussprechlich würdige und weise Antwort: „Dann sage auch ich euch nicht, in welcher Vollmacht ich das tue“.
Wir merken es nicht, wie oft wir solche Situationen auch in unserem Alltag begegnen. Ungerechtigkeit, Heuchelei und grenzenlose Lügen umgeben uns in der Politik, in den Medien, in der Werbung. Menschen, die keine Angst vor Gott haben, die aber Angst vor Menschen haben und bereit sind alles zu tun, um die Gunst der Stunde für sich zu nutzen. Doch die Heuchelei kann nicht ewig gedeihen. Und die Lüge hat bekanntlich kurze Beine.
Die Wahrheit Gottes hat das Böse besiegt. Deshalb lobpreisen wir Ihn und beten: Herr, erbarme Dich unser und schenke uns Deine himmlische Weisheit, und stärke unseren Glauben, damit wir Dich, den wahren Gott erkennen, bekennen und verkünden. Amen.
Pfr. Dr. Diradur Sardaryan