Im Juli 2022 besuchte die Jugend der Armenischen Gemeinde Baden-Württemberg e.V. Armenien für eine Begegnung gleichaltrigen Jugendlichen aus dem Land.

Vom 1. bis 3. Tag fanden Maßnahmen zur kulturellen Bildung und Austausch der Jugendlichen statt. Teilnehmer präsentierten jeweils die kulturelle Vielfalt Deutschlands und Armeniens durch Musik, Theater und Malerei. Kreativ-Workshops halfen den Jugendlichen die Möglichkeiten der Kultur für gegenseitiges Kennenlernen zu nutzen. Durch Pantomime-Spiele, durch musizieren und malen (teilweise auch basteln) versuchten die Jugendlichen die Vorstellungen „Heimat“, „Identität“ und „Vielfalt“ zum Ausdruck zu bringen.

Vom 4. bis 5. Tag besuchten die Teilnehmer unterschiedliche Sehenswürdigkeiten Armeniens. Eine besondere Geschichtsstunde gab es im Tsitsernakaberd, am Ort, wo die Opfer des Völkermordes gedacht werden. Der Besuch des Genozid-Museums, die Führung und die Auseinandersetzung der Jugendlichen mit dem Thema Völkermord war ein besonderer inhaltlicher Teil der Begegnung. Bei den gemeinsamen Freizeitaktivitäten lernten die Teilnehmer ihre gleichaltrigen neuen Freunde besser kennen.

Nebenbei entdeckten die Jugendlichen das Reichtum der armenischen Kultur und könnten ihre Englischkenntnisse durch Spracheinsatz verbessern, natürlich haben sie dabei auch Armenisch kennengelernt und den Jugendlichen aus Armenien Deutsch beigebracht.

Aus mittel- bis langfristiger Perspektive sollen Arbeitsgruppen entstehen, welche neue Ideen von Jugend für Jugend erarbeiten und umsetzen. Daraus sollen nicht nur die jugendlichen Teilnehmer, sondern auch andere Jugendorganisationen (Partnerorganisationen) einen Mehrwert ziehen und zum selbstkritischen Denken angehalten werden.

Die Jugendbegegnung ermöglichte den Teilnehmern sich mit einer gleichaltrigen Gruppe aus einem anderen Land zu Themen der Identität, Heimat, Integration, Migration, Völkerverständigung, aber auch zu ihren eigenen Zukunftswünschen und -ängsten, auszutauschen. Aus unserer Sicht wurden die Ziele weitestgehend erreicht. Finanziell wurde das Projekt vom Land Baden-Württemberg aus Mitteln des Landesjugendplans (LJP) gefördert.

Die Jugendlichen waren während der Begegnung sehr aktiv und haben gemeinsam mit der Partnergruppe tolle Ideen entwickelt. Einige Wochen nach der Begegnung merkt man, dass das Engagement und der Enthusiasmus bei den meisten Jugendlichen nicht abgenommen hat. Vielmehr wird aktuell ein Gegenbesuch aus Armenien für Ende Oktober 2022 geplant.

Jugend der AGBW