Wer waren die 12 Apostel Christi?
Ist Paulus auch ein Apostel?
Im Kirchenkalender der Armenischen Apostolischen Kirche steht für den Samstag vor dem 6. Sonntag nach Pfingsten das Fest „Die Heiligen 12 Apostel Christi und der 13. Heilige Apostel Paulus“. Anlass genug, um in die faszinierende Geschichte der ersten Apostel einzutauchen. Zwölf gewöhnliche Männer, die zu außergewöhnlichen Boten des Glaubens wurden. Ihre Mission war es, das Evangelium zu verbreiten und die Grundlagen der Kirche zu legen. Wer waren Sie, was ist das Vermächtnis dieser Männer, die unsere Welt für immer veränderten?
Wer waren die Apostel?
Ein Apostel (Altgriechisch ἀπόστολος, im Armenischen „առաքյալ“ (araqeal), was Gesandter bedeutet) ist gemäß der christlichen Tradition jemand, der direkt von Jesus Christus beauftragt wurde, der zu Seinem Junger wurde, den Glauben an den Dreieinen-Gott, das Evangelium Christi, zu verkünden. Die Apostel waren keine hochrangigen Staatsmänner oder Gelehrten, sondern einfache Fischer aus der Provinz. Doch Jesus Christus berief sie zu seinen Jüngern und sendete sie aus, um das Evangelium zu verkünden und die Kirche zu gründen. In einer Welt, in der sie mit Ablehnung und Widerstand konfrontiert wurden, war ihre Aufgabe alles andere als einfach.
Die Aufgabe, die den Aposteln gestellt wurde, war gewaltig: Sie sollten das zermürbte Rad der menschlichen Geschichte in Bewegung setzen und das Christentum bis an die Grenzen der Welt verbreiten. Unter Einsatz ihres Lebens verkündeten sie die frohe Botschaft und trugen dazu bei, eine neue Ära des Glaubens einzuleiten.
Im Evangelium von Lukas 6, 12 – 19 finden wir die Namen der Apostel. Es waren Peter, Andreas, Jakobus d. J., Johannes, Philippus, Bartholomäus (Nathanael), Thomas, Matthäus, Jacobus d. Ä., Judas Thaddäus, Simon der Zelote, Judas Iskariot. Nachdem Judas Iskariot durch seinen Verrat an Jesus sein eigenes Leben beendet hatte, wurde kurz nach der Himmelfahrt Jesu Christi Matthias als einer der Zwölf durch das Los als Nachfolger bestimmt (Apg 1,15). Der Apostel Paulus wird als 13. Apostel von der Kirche gefeiert. Ihm kommt eine entscheidende Rolle für die Verbreitung des Christentums außerhalb der jüdischen Gemeinschaft zu.
Warum nur 12?
Das Neue Testament berichtet von mehreren Jüngern Christi, doch die Zahl von zwölf Aposteln hat eine symbolische Bedeutung, die eng mit der jüdischen Tradition verbunden ist. Aus der Bibel wissen wir über die zwölf Stämme Israels, die Nachkommen der zwölf Söhne Jakobs. Jesus Christus wählte bewusst zwölf Apostel aus, um eine Verbindung zur jüdischen Geschichte herzustellen.
Diese symbolische Zahl von zwölf Aposteln verdeutlichte auch, dass Jesus die Verheißungen des Alten Testaments erfüllte und die Messiasrolle innehatte. Die Auswahl von zwölf Aposteln verdeutlichte die Gründung einer neuen Gemeinschaft, die als das neue Israel angesehen wurde.
Die zwölf Apostel waren die engsten Mitarbeiter und Begleiter Jesu während seines irdischen Dienstes. Sie waren Zeugen seiner Lehren, Wunder und seiner Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt.
Es ist wichtig anzumerken, dass es neben den zwölf Aposteln auch andere Jünger gab, die Jesus folgten und wichtige Rollen in der Verbreitung des Christentums spielten. Einer der bekanntesten unter ihnen ist der Apostel Paulus, der später zum Apostel der Heiden wurde und maßgeblich zur Ausbreitung des Christentums außerhalb des jüdischen Volkes beitrug.
Der steinige Weg der Ausbreitung des Christentums durch die Apostel
Die Apostel waren nicht nur von ihren eigenen Gemeinschaften, sondern auch von mächtigen Herrschern verfolgt. Sie mussten Misshandlungen und Folterungen ertragen und wurden sogar ins Gefängnis geworfen. Allerdings ließen sich die Apostel von all dem nicht entmutigen. Selbst in den gefährlichsten Situationen blieben sie ihrer Mission treu und waren bereit, ihr Leben für ihren Glauben zu opfern.
Am Anfang ihrer Mission wurden die Apostel in Israel und innerhalb der jüdischen Gemeinschaften noch relativ positiv aufgenommen. Doch nach der Kreuzigung Jesu und der Ausgießung des Heiligen Geistes an Pfingsten wagten es die Apostel, öffentlich das Evangelium zu verkünden. Dadurch stießen sie auf immer stärkere Opposition und wurden verfolgt. Die religiösen Autoritäten verurteilten sie wegen Blasphemie und Ketzertum und versuchten mit allen Mitteln, ihre Bewegung zu unterdrücken.
Besonders bekannt ist die Verfolgung der Apostel durch das römische Reich. Während der Herrschaft verschiedener römischer Kaiser, insbesondere unter Nero (54-68 n. Chr.), wurden Christen als Sündenböcke für gesellschaftliche Probleme benutzt. Sie wurden öffentlich verfolgt, gefoltert und sogar hingerichtet.
Die Verfolgung der Apostel war keineswegs an einen bestimmten Ort oder eine bestimmte Zeit gebunden. Während sie das Evangelium verkündeten und Gemeinschaften gründeten, wurden sie in verschiedenen Regionen, wie Judäa, Galiläa, Asien, Rom und Armenien, mit Widerstand konfrontiert. Auch die Apostel Thaddäus und Bartholomäus, die in Armenien das Christentum predigten, erlitten das Martyrium. Nur der Hl. Apostel Johannes ist im hohen Alter durch den natürlichen Tod verstorben. Alle anderen wurden gefoltert und umgebracht.
Das Vermächtnis: Die Apostolische Tradition
Trotz der Schwierigkeiten auf ihrem Weg haben die Apostel ein Vermächtnis hinterlassen, das bis heute weiterlebt und apostolische Tradition benannt wird. Überall, wo sie predigten, hinterließen sie Menschen, denen sie die Verantwortung für die geistliche Betreuung der Gläubigen übertrugen. Diese ersten Nachfolger der Apostel waren die ersten Bischöfe der Kirche. Sie wurden von den Aposteln selbst ernannt und setzten ihr geistliches Erbe fort. Durch das Sakrament der Weihe wurde diese apostolische Tradition von Generation zu Generation ununterbrochen weitergegeben.
Einer der bekanntesten Träger dieses Erbes war der Apostel Paulus. Obwohl er Jesus zu Lebzeiten nicht kannte und einst selbst Christen verfolgte, erlebte er eine dramatische Bekehrung und wurde zu einem der bedeutendsten Verkünder des Christentums. Er öffnete die Türen des Evangeliums für die Heiden und trug dazu bei, dass das Christentum sich über die Grenzen des jüdischen Volkes hinaus ausbreitete.
Die Apostel haben eine fundamentale Rolle bei der Entstehung der Kirche gespielt. Durch sie wurde das neue Israel – die Kirche – geschaffen. Ihre Bereitschaft, das Evangelium zu verkünden, und ihr unerschütterlicher Glaube haben eine Tradition des apostolischen Dienstes begründet, die bis heute fortbesteht. Ihr Erbe prägt noch heute das Leben der Armenischen Apostolischen Kirche.
Օրհնութիւն Համօրէն առաքելոցն գձ.
(Օրհ. Համօրէն առաքելոց գձ. Ա.)
Երանելի սո՛ւրբ առաքեալք՝ հրաւիրեալք ի սկզբանէ եւ ընտրեալք յորովայնէ, սպասաւո՛րք եւ բարեկա՛մք եւ վկա՛յք Աստուածորդւոյն, բարեխօսեցէ՛ք առ Տէր վասն անձանց մերոց:
Որք առիք իշխանութիւն ի վերայ ազգի մարդկան՝ կապել եւ արձակել ի յերկինս եւ ի յերկրի, արձակեցէ՛ք զմեզ ի կապանաց մեղաց մերոց:
Խաչակցեա՛լք ընդ Քրիստոսի եւ ընդ Նմին թագաւորեա՛լք, ի միւսանգամ գալստեան Նորա նստելոց էք դատաւորք. թողութի՛ւն շնորհեցէք եւ մեզ՝ մեղաւորացս:
(Օրհ. Համօրէն առաքելոց գձ. Բ.)
Զորս առեալ ի ծովակէն՝ արարեր որսորդս մարդկան՝ որսալ զամենեսեան յարքայական սեղանն, բարեխօսութեամբ սոցա, Քրիստո՛ս, խնայեա՛ ի մեզ:
Որոց հրամայեցեր հոտ անոյշ լինել ընդ տիեզերս՝ ոմանց հոտ ի մահուանէ ի մահ եւ ոմանց ի կենաց ի կեանս, բարեխօսութեամբ սոցա, Քրիստո՛ս, խնայեա՛ ի մեզ:
Որոց խոստացար նստիլ յաթոռ դատողական՝ դատել զազգն Իսրայելի յայնմ աւուր յահեղին, բարեխօսութեամբ սոցա խնայեա՛ ի մեզ: