In Johannes Kapitel 19 wird der Höhepunkt der Passion Jesu beschrieben: seine Verurteilung, Kreuzigung, Tod und Beisetzung.

Nachdem Jesus von Pilatus verhört wurde, wird er ausgepeitscht. Die Soldaten flechten eine Krone aus Dornen und setzen sie ihm auf den Kopf. Sie kleiden ihn in ein purpurnes Gewand und verspotten ihn als „König der Juden“. Pilatus bringt Jesus erneut vor die Menge und erklärt, dass er keine Schuld an ihm findet. Doch die jüdischen Führer und die Menge rufen: „Kreuzige ihn!“

Pilatus versucht weiterhin, Jesus freizulassen, doch die jüdischen Führer drohen ihm mit einer Anklage bei Cäsar, da jeder, der sich selbst zum König macht, gegen Cäsar aufsteht. Schließlich gibt Pilatus nach und übergibt Jesus zur Kreuzigung.

Jesus trägt sein Kreuz nach Golgatha, wo er zusammen mit zwei anderen Männern gekreuzigt wird. Pilatus lässt ein Schild an das Kreuz anbringen mit der Aufschrift „Jesus von Nazareth, der König der Juden“, was in Hebräisch, Latein und Griechisch geschrieben ist. Die Hohepriester protestieren gegen diese Aufschrift, aber Pilatus bleibt dabei.

Unter dem Kreuz stehen Jesu Mutter Maria, ihre Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria Magdalena. Jesus sieht seine Mutter und den Jünger, den er liebte (wahrscheinlich Johannes), und sagt zu seiner Mutter: „Frau, siehe, dein Sohn!“ und zu dem Jünger: „Siehe, deine Mutter!“ Von da an nimmt der Jünger Maria zu sich.

Jesus weiß, dass nun alles vollbracht ist. Er sagt: „Mich dürstet“, und ein Schwamm, getränkt mit Essig, wird ihm gereicht. Nachdem er den Essig genommen hat, sagt Jesus: „Es ist vollbracht!“ Dann neigt er das Haupt und gibt seinen Geist auf.

Weil es Rüsttag ist und der Sabbat naht, bitten die Juden Pilatus, die Beine der Gekreuzigten brechen zu lassen, damit sie schneller sterben. Die Soldaten brechen die Beine der beiden anderen Gekreuzigten, doch als sie zu Jesus kommen, sehen sie, dass er bereits tot ist, und durchbohren seine Seite mit einer Lanze. Blut und Wasser fließen heraus, was die Erfüllung der Schrift bestätigt.

Joseph von Arimathäa, ein heimlicher Jünger Jesu, bittet Pilatus um den Leib Jesu. Gemeinsam mit Nikodemus, der Jesus bei Nacht besucht hatte, nehmen sie den Leib und wickeln ihn in Leinentücher mit einer Mischung aus Myrrhe und Aloe. Sie legen Jesus in ein neues Grab, das in einem Garten nahe Golgatha liegt.