Diakon Arman Pilibosjan
Göppingen, 9. April 2024. Im Rathaus Göppingen fand die feierliche Verleihung der Staufermedaille an Diakon Arman Pilibosjan statt. Speziell zu diesem Anlass reiste S. E. Bischof Serovpe Isakhanyan aus Köln an, um seine Wertsetzung zum Diakon Pilibosjan zum Ausdruck zu bringen.
Die Vergabekriterien für die Medaille sind folgendermaßen festgelegt:
„Die Staufermedaille ist eine besondere, persönliche Auszeichnung des Ministerpräsidenten für Verdienste um das Land Baden-Württemberg und seine Bevölkerung. Sie wird in der Regel in Silber vergeben, in seltenen Fällen auch in Gold. Auch mit der Staufermedaille sollen Verdienste um das Gemeinwohl geehrt werden, die über die eigentlichen beruflichen Pflichten hinaus im Rahmen eines in der Regel ehrenamtlichen, gesellschaftlichen oder bürgerschaftlichen Engagements erworben wurden und über viele Jahre hinweg erbracht worden sind. Jedermann kann formlos eine schriftliche Anregung beim Staatsministerium einbringen.“1
In den feierlichen Räumlichkeiten des Rathauses Göppingen wurde Geschichte geschrieben. Diakon Arman Pilibosjan ist weit mehr als ein Kirchendiener – er ist ein Brückenbauer zwischen Kulturen, ein Streiter für die soziale Gerechtigkeit und ein unermüdlicher Kämpfer für das Wohl der Gesellschaft. Seine aufopferungsvolle Arbeit und sein unerschütterliches Engagement in der Gemeinde haben nun eine bedeutende Anerkennung gefunden.
In der ehrwürdigen Atmosphäre des Ratsaals war das Zusammentreffen von Persönlichkeiten aus Politik, Stadtverwaltung und Kirche nicht nur ein Zeichen gesellschaftlicher Wertschätzung, sondern auch ein symbolträchtiges Bekenntnis zur Vielfalt unserer Landes. Der Oberbürgermeister Alex Mayer, handelnd im Auftrag des Ministerpräsidenten Winfried Kretschman, überreichte die Medaille und zeichnete damit eine außerordentliche Persönlichkeit aus.
Es ist von besonderer Bedeutung, dass Diakon Pilibosjan als erster Armenier diese hohe Ehrung empfing. Dies verdeutlicht die tiefe Verwurzelung und den bedeutenden Beitrag der armenischen Gemeinschaft in unserem Bundesland. Der Besuch von S. E. Bischof Serovpe Isakhanyan aus Köln unterstrich nicht nur die Bedeutung dieser Auszeichnung, sondern diente auch der Bekräftigung des engen Bandes zwischen der Armenischen Kirche und ihren Gläubigen in Deutschland.
Das Wirken von Diakon Pilibosjan spiegelt sich in der Vielfalt der Projekte wider, die er mit großer Leidenschaft unterstützt hat. Seine Rolle ging weit über die liturgischen Pflichten hinaus – sie umfasste kulturelle Initiativen, die Förderung interkultureller Begegnungen und die tatkräftige Unterstützung sozialer Vorhaben. Dieser enge Kontakt zu den Menschen und die praktische Umsetzung von Nächstenliebe sind lebendige Zeugnisse seines Dienstes.
Als armenische Gemeinschaft in Baden-Württemberg sehen wir die Verleihung der Staufermedaille an Diakon Arman Pilibosjan als ein klares Signal der Wertschätzung und Inklusion. Derartige Momente unterstreichen die Relevanz von Identität und Engagement innerhalb der Diaspora und der breiteren Gesellschaft – sie ermutigen uns, weiterhin Brücken zu bauen und den Dialog zu suchen, ganz im Sinne des vielfältigen Erbes, das wir als Armenier in Deutschland pflegen.
Einige Informationen über Diakon Arman Pilibosjan․
Diakon Arman Pilibosjan wurde am 25. September 1940 in Istanbul als Sohn von Hakob und Elisabeth Pilibosjan geboren. Schon in jungen Jahren fand er seine Berufung im Dienst an der Kirche und begann seine bemerkenswerte Reise im Glauben. Seine erste Erfahrung im kirchlichen Dienst machte er in der Heiligen Vardanants Kirche in Istanbul. Durch das Vertrauen und die Anerkennung von Patriarch Karekin Khachaturian erhielt er sein erstes kirchliches Amt. Die Diakonweihe wurde ihm schließlich durch Erzbischof Karekin Bekdjian zuteil.
Im Jahr 1972 wanderte Diakon Arman nach Deutschland aus und ließ sich mit seiner Familie in Göppingen nieder. Hier setzte er seinen Dienst in der Armenischen Kirche in Göppingen und Stuttgart fort. Er war maßgeblich an der Gründung der armenischen Kirchengemeinden in Göppingen und Stuttgart, des Armenischen Kulturvereins in Göppingen, des All Armenian Founds in Deutschland sowie der Diözese der Armenischen Kirche in Deutschland beteiligt. In all diesen Organisationen hatte er seit 1972 verschiedene Positionen inne, darunter Vorsitzender, stellvertretender Vorsitzender, Schatzmeister und Vorstandsmitglied.
Bis zu seiner schweren Erkrankung war Diakon Arman stets eine aktive und wertvolle Unterstützung für den Pfarrer und für die Gemeinde. Er engagierte sich nicht nur während des Gottesdienstes, sondern auch bei allen anderen Aufgaben in der Gemeinde, sei es im sozialen Dienst für Mitglieder und Freunde oder bei Renovierungsarbeiten im Gemeindehaus und in der Kirche.
Die Gemeinde ist zutiefst dankbar für das bemerkenswerte Lebenswerk von Diakon Arman Pilibosjan. „Sein Einsatz, seine Hingabe und sein vorbildlicher Dienst sind ein wertvolles Erbe, das weiterhin inspirieren und die Gemeinschaft stärken wird“, so Bischof Serovpe Isakhanyan.
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