Weihnachten in unserer Gemeidne

Die Weihnachtszeit ist eine der wichtigsten und feierlichsten Zeiten im Kalender der Armenischen Kirche. Wie jedes Jahr fanden in der Armenischen Kirche weltweit und in der Diözese der Armenischen Kirche in Deutschland auch 2025 zahlreiche Weihnachtsgottesdienste statt, die Gläubige aus allen Teilen des Landes zusammenbrachten. Die feierliche Geburt und Taufe Christi – das zentrale Ereignis dieser Zeit – wurde mit großer Freude auch in den armenischen Gemeinden in Baden-Württemberg gefeiert. 

Heiliger Abend in Kehl am 5. Januar 2025

Am Abend des 5. Januars 2025 wurde in der Armenischen Gemeinde Kehl der Heilige Abend mit einem feierlichen Gottesdienst begangen. Die Kirche war gut besucht, während das traditionelle Weihnachtsmysterium mit Gebeten, Hymnen und der Verkündigung der frohen Botschaft gefeiert wurde: „Christus ist geboren und erschienen! Euch und uns eine große frohe Botschaft!“.

Der Tschragaluyts – Gottesdienst begann mit der feierlichen Lesung der Schriften aus dem Alten und Neuen Testament. Dieses Jahr wurden jugendliche aus der Gemeinde mit diesem Dienst beauftragt. Während der Tschragaluyts werden die Lichter der Kirche entzündet. Diese Tradition, die wörtlich „Lichter anzünden“ bedeutet, symbolisiert das Erscheinen des göttlichen Lichts in der Welt durch die Geburt Christi. Während des Surb Patarags wurden die Gläubigen dazu eingeladen, Kerzen aus den Leuchtern der Kirche zu entzünden und mit nach Hause zu nehmen, um ihre Häuser zu segnen und das Licht des Glaubens weiterzutragen. Diese Geste erinnert an die leuchtende Weihnachtsbotschaft und an den Stern von Bethlehem, der die Weisen zum Kind führte.

Weihnachtsgottesdienst in Göppingen am 6. Januar 2025

Der Höhepunkt der armenischen Weihnachtsfeierlichkeiten in Baden-Württemberg war der Gottesdienst am 6. Januar in Göppingen. Während dieses festlichen Gottesdienstes wurde Vache Bagratuni, ein langjähriges Mitglied der Diözese und renommierter Cellist des Staatsorchesters Baden-Württemberg, zum Kreuzpaten (Khachkavor) ernannt. Diese besondere Rolle symbolisiert nicht nur die Verbindung von spiritueller Verantwortung zur Kirche, sondern auch den Auftrag, ein Jahr lang die Kirche aktiv zu unterstützen und in ihrer Mission zu begleiten.

Nach der feierlichen Wassersegnung, bei der das Kreuz in das geweihte Wasser gesenkt wurde, segnete Pfarrer Dr. Diradur Sardaryan  die Anwesenden mit dem Heiligen Kreuz. Herr Bagratuni übernahm das Kreuz aus dem Wasser und nahm es mit nach Hause, um es dort bis zum Ende der Weihnachtsoktav am 13. Januar zu bewahren. An diesem Tag wird der Pfarrer das Haus des Kreuzpaten besuchen, segnen und das Kreuz in die Kirche zurückbringen.

Die Bedeutung der Wassersegnung und der Kreuzpatenschaft

Die Wassersegnung symbolisiert die Taufe Christi und ist ein kraftvolles Ritual, das die Gläubigen an ihre eigene Taufe und die Erlösung durch Christus erinnert. Der Kreuzpate – ein Ehrentitel mit tiefer Bedeutung – übernimmt die Verantwortung, ein Jahr lang die Kirche zu unterstützen und als Vorbild für die Gemeinschaft zu dienen. Dieses Jahr wurde diese Ehre der Familie Bagratuni zuteil, deren Hingabe zur Kirche und Engagement für die Gemeinschaft ein Beispiel für alle Gläubigen ist.

Feier nach dem Gottesdienst

Nach dem Gottesdienst versammelten sich die Gläubigen zur traditionellen Feier des Festes in der Turn- und Festhalle Bartenbach. Der Vorstand und ehrenamtliche Mitglieder hatten sich besonders viel Mühe gegeben, um eine feierliche und würdige Atmosphäre zu schaffen, was durchaus gelungen war. Für den musikalischen Teil war DJ Edo beauftragt, der den Abend zu einem unvergesslichen Event machte.

Der Vorstand und der Pfarrer bedankten sich bei allen ehrenamtlichen Helfern und Mitwirkenden. Einen besonderen Dank sprachen sie Herrn Simo  Bilibosoglu für die Übernahme der Gästeverpflegung und Herrn Daniel Takesian für die Moderation des Abends aus.

Gemeinschaft und Hoffnung

Die Weihnachtsgottesdienste in Kehl und Göppingen zeigten einmal mehr die lebendige Gemeinschaft der Armenischen Kirche in Baden-Württemberg. Sie boten nicht nur spirituelle Erneuerung, sondern auch Hoffnung und Zusammenhalt in einer Zeit, die von globalen und persönlichen Herausforderungen geprägt ist. Die Botschaft von Frieden, Liebe und Demut bleibt – wie Bischof Serovpé Isakhanyans Predigt betont wurde – ein Leuchtfeuer für die Welt.

„Christus ist geboren und erschienen! Euch und uns eine große frohe Botschaft!“

AGBW