Meine Hoffnung, mein Zuversicht
bist Du mein Christus, Du bist mein Licht!
Liebe Schwestern und Brüder,
das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu. Ein Jahr, welches als ein sehr Bitteres in unserer Erinnerung bleiben wird. Nicht nur die Pandemie, mit all dem Unheil, mit den vielen Sterbefällen, mit den enormen Einschränkungen in unserem privaten und gesellschaftlichen Leben, mit der Ungewissheit, was die Zukunft angeht, hat 2020 zu einem Jahr, voller Herausforderungen gemacht.
Als Kirchengemeinde dürfen wir seit mehreren Monaten unsere Gottesdienste und unser Gemeindeleben nur mit Einschränkungen führen. Karwoche und Ostern ohne Kirchgang, Gottesdienste mit begrenztem Kapazität der Gläubigen, Verzicht auf öffentliche Veranstaltungen und deshalb auch auf die Armenischen Kulturtage Stuttgart, die dieses Jahr zum zehnten Mal stattfinden sollten, Samstagsschule, die nur online stattfinden darf. All das hat uns sehr belastet und vor Schwierigkeiten gestellt.
Auch die Situation in Libanon, später aber der Krieg in Artsakh, verbunden mit dem Verlust von Gebieten, von tausenden Menschenleben, von Kulturdenkmälern, Kirchen und Klöstern sind schwer zu verkraften. Ein Kriegsende mit tausenden Toten und Verwundeten, mit mehr als 35 000 Flüchtlingen, vielem Leid, welches nicht zu beschreiben ist, sowie die aktuelle unruhige, katastrophale Lage in Armenien, belasten uns alle und machen uns verwundet und traurig.
Doch gleichzeitig will ich auch das zum Ausdruck bringen, was mich, als eurer geistlichen Vater, gefreut hat. Viele von euch haben gerade in dieser schwierigen Zeit sich engagiert, in vielerlei Hinsicht. Viele von euch, liebe Schwestern und Brüder, ob Alt oder Jung, haben sich an Spendenaktionen beteiligt. Viele von euch haben Menschen, die in Not sind, geholfen.
Für euren außerordentlich wichtigen Einsatz will ich mich bei euch allen bedanken. Seit langem habe ich die Einheit in dieser Form nicht gesehen. Vor allem, und dies will ich besonders betonen, hat das Engagement von unseren jungen Gemeindemitgliedern mich mit Dankbarkeit, Hoffnung und Zuversicht erfüllt, was die Zukunft unserer Gemeinde aber auch die Zukunft unseres Vaterlandes Armenien angeht.
Nun stehen wir vor der großen und verantwortungsvollen Aufgabe, das Potenzial der wiederbelebten Einheit, das Gefühl der Geschwisterlichkeit, der Solidarität, in die richtige Wege zu leiten, denn wir stehen heute immer noch vor besonders großen Herausforderungen in jeglicher Hinsicht.
Die Schwierigkeiten des vergangenen Jahres und die Herausforderungen, vor denen wir heute stehen, dürfen uns aber auf keinen Fall zur Hoffnungslosigkeit führen. Vielmehr sollten wir jetzt, wo wir kurz vor dem Fest der Geburt unseres Herrn Jesus Christus stehen, gerstärkt sein in unserem Glauben, durch die Frohe Botschaft, welches uns neues Licht und Hoffnung bringt. Und deshalb bete ich heute und lade euch alle mit zu beten und zu sagen:
Denn trotz allem werden wir gemeinsam am Heilig Abend singen und frohlocken: „Christus ist Geboren und Erschienen. Für uns und für euch die frohe Botschaft“! Dabei werden wir unsere Freude äußern, dass Gott die Grenzen des Universums überschreitet und dem Menschen nahe kommt. In der Zeit, wo Menschen so weit voneinander zu sein scheinen, hat diese Botschaft eine enorm wichtige Bedeutung. Und in dem wir durch unseren Herrn gerade an Weihnachten Gaben wie Leben, Liebe, Trost, Frieden und Segen erhalten, sind wir aufgefordert, verstärkt durch diese Gaben, den Dienst an Menschen zu stärken.
In diesem Sinne ist es auch meine Hoffnung, als euer Gemeindepfarrer, dass wir uns gemeinsam weiterhin für das Wohl unserer Gemeinde, unserer Mitmenschen, unseres Heimatlandes und unserer Kirche, uns einsetzen werden. Vor allem hoffe ich, dass sich viele von euch aktiver an den Gottesdiensten, an den Veranstaltungen, an den Aktionen, aber auch an den bevorstehenden Vorstandswahlen, beteiligen und Verantwortung übernehmen werden. Da nun unsere Web-Seite nach Aktualisierungen wieder Online ist, informiert euch bitte durch die Web-Seite und durch die Sozmedien über unsere Arbeit, Gottesdienste, Veranstaltungen und Aktionen und nimmt am Gemeindeleben teil.
Meine Hoffnung, mein Zuversicht, ist Christus, mein Herr und mein Licht, aber auch jeder einzelner von euch, denn in jedem Einzelnen von euch begegne ich den Herrn Jesus Christus.
Liebe Schwestern und Brüder, der Vorstand unserer Gemeinde und ich wünschen, dass der Heiland euch mit der Fülle seiner Gaben beschenkt. Wir wünschen euch Kraft und Gesundheit, Hoffnung und Lebensfreude. Wir beten für den Frieden in Armenien und Artsakh. Wir beten für alle, die Notleiden.
Gott möge uns alle im kommenden Jahr 2021 beschützen, segnen und Freude schenken!
Stets im Gebet für euch,
Euer Pfr. Dr. Diradur Sardaryan
Liebe Gemeindemitglieder und Freunde,
Die Aktion „Ein Herz für Artsakh“ geht weiter.
Wir freuen uns auf Ihre Beteiligung an der Aktion.
Helfen Sie uns helfen! Seien Sie dabei!