Kirchfest der Armenischen Gemeinde Baden-Württemberg
und Auftaktveranstaltung zur Spendenaktion

Am 24. Oktober 2021 feierte die Armenische Apostolische Kirche das Fest der Auffindung des Hl. Kreuzes durch Kaiserin Helena. Es ist das vierte Kreuzfest des armenischen Kirchenkalenders. Für die Armenische Gemeinde Baden-Württemberg ist es ein besonderes Fest, denn an diesem Tag feiert die Hl. Kreuz-Kirche in Göppingen ihren Namenstag. Diese erste armenische Kirche in Deutschland wurde am 9. Oktober 1983 eingeweiht und dient seither als Gotteshaus für die Gemeinde.

Traditionell findet am Namenstag der Kirche das Kirchfest „Madaghorhnutyun“ statt, – ein armenisch-christlicher Brauch des Dankes an Gott für die erwiesenen Gnaden, für den Seelenfrieden der Verstorbenen und die Gesundheit der Lebenden.

Bereits am Vortag versammelten sich engagierte Gemeindemitglieder, um die Vorbereitungen für das Fest zu treffen. Neben der Reinigung der Kirche wurde auch „Madagh“ zubereitet. Das Lamm dafür kam von einem örtlichen Bauernhof. Das Lammfleisch wurde nach einem speziellen Rezept, mit zuvor gesegnetem Salz, gekocht und für die Austeilung vorbereitet und verpackt.

Am Tag des Kirchfestes selbst fand, nach dem feierlichen Surb Patarag das „Madaghorhnutyun“ mit dem Gedenkgottesdienst (Hogehangist) für die verstorbenen Wohltäter und Mitwirkenden der Gemeinde statt.

Nach dem Surb Patarag versammelte sich die Gemeinde in den Räumen des benachbarten Evangelischen Gemeindezentrums in Bartenbach zum gemeinsamen „Agapemahl“, während dessen allen Anwesenden das mit dem gesegneten Salz gekochte Fleisch ausgeteilt wurde. Im Anschluss daran fand der zuvor angekündigte Auftakt zur Spendenaktion für die Sanierung der Hl. Kreuz-Kirche statt, präsentiert von Soldan Kommunikation. Unter dem Motto „Heimat schaffen. Die Heilig Kreuz-Kirche in Bartenbach. Ein Ort für Gebet, Begegnung und Kultur“, wirbt diese Aktion, für die ein spezielles Logo entwickelt wurde, für die Sanierung der ersten armenischen Kirche in Deutschland. Auf dem Logo ist die auf dem Berg Ararat gelandete Arche Noah zu sehen mit der Hl. Kreuz-Kirche in der Arche selbst. Es symbolisiert die Kirche als Heimat, – als ein Ort der Begegnung, wo jeder herzlich willkommen ist und einen ganz besonderen Platz hat, – und als Ort, der Leben spendet.

Nach einer Begrüßung von Gemeindepfarrer Diradur Sardaryan sprach die Landtagsabgeordnete Ayla Cataltepe ein Grußwort, in dem sie die Hoffnung äußerte, dass die Sanierung der Hl. Kreuz-Kirche viele Unterstützer finden wird. In einer Zeit wo Kirchen geschlossen und umfunktioniert werden, möchte die Armenische Gemeinde ihre Kirche sanieren, um sie weiterhin als offenes Gotteshaus für armenische, katholische, evangelische und orthodoxe Christen nutzen zu können, so Frau Cataltepe.

Ein Grußwort sprach auch Georg Hummler, Flüchtlingsbeauftragter des katholischen Dekanats Calw und einer der Mitorganisatoren des 950-Jahre-Jubiläums der Weihe der Aureliuskirche in Hirsau.

Für den musikalischen Genuss der Anwesenden sorgten die Stuttgarter „Saloniker“ unter der Leitung von Patrick Siben. Mit musikalischen Köstlichkeiten aus aller Welt begeisterten sie die Gäste und sorgten für einen würdigen Abschluss des Kirchfestes.

Die Armenische Gemeinde Baden-Württemberg lädt alle ihre Gemeindemitglieder und Freunde ein, die Aktion zur Sanierung der Hl. Kreuz-Kirche zu unterstützen. Ausführliche Informationen werden auf der Webseite der Gemeinde agwb.org veröffentlicht. Für Fragen und Einzelheiten stehen Vorstand und Gemeindepfarrer gern zur Verfügung.