Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!
Sonntag der Weltkirche wird der dritte Sonntag nach dem Fest der Auferstehung des Herrn Jesus Christus bei uns genannt. Im Evangelium des Tages lesen wir den Abschnitt des Christusbekenntnis des Petrus, der im Namen aller Apostel spricht und die Zusage Jesu Christi auf dem Grund dieses Bekenntnisses die eine Kirche Christi aufzubauen.
„Für wen halten die Menschen den Menschensohn?“ (Mt. 16, 13), fragte Jesus seine Jünger. Die Meinungen bei der Bevölkerung damals waren genauso vielfältig wie heute. Wandernde Philosophen und Wahrsager waren damals bekannt. Es waren Menschen die von Stadt zu Stadt gingen und auf den Marktplätzen, oder anderen Versammlungsstellen, ihre Meinung, Warnung oder Lehre der Öffentlichkeit präsentierten. Heute kann jeder seine Meinung vor allem durch digitale Medien bekanntgeben. Doch irgendetwas war in diesem Mann anders. Er war nicht wie die anderen wandernden Philosophen. Seine Worte hatten Kraft und Wirkung und waren in Übereinstimmung mit seinen Taten. Deshalb dachten die Menschen es wäre ein Prophet oder ein Gesetzgeber, ein Mann Gottes, der Wunder bewirkt.
Nun wendet sich der Herr zu den Aposteln und fragt sie: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ (Mt. 16, 15). Die Antwort ist klar und eindeutig. Des emotionale und impulsive Simon Petrus antwortet im Namen aller Apostel: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ (Mt. 16,16). Dieses Bekenntnis, dieser Glaube, wird von nun an zum Felsen, zum Grundstein, auf dem die eine Kirche Christi gebaut wird. Unsere katholischen Geschwister irren sich, wenn Sie meinen, dass die Zusage Jesu Christi „Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“ (Mt. 16, 18) allein der Person des Apostels angeht. Vielmehr geht es hier um den gemeinsamen Glauben der Apostel und es geht darum, dass dieser Glaube, dass Jesus Christus der Menschgewordene Sohn Gottes ist, der Grundstein des Glaubens der einen heiligen apostolischen und katholischen Kirche wird. Vor allem auch deshalb ist es für uns so wichtig in einer kontinuierlichen Verbindung mit dem Glauben und der Tradition der Hl. Apostel zu bleiben, die uns seit zweithausend Jahren durch die lebendige Kirche, von Generation zu Generation, übertragen wird.
Nutzen wir also dieses Fest als eine Art Wiederbelebung und Erneuerung des Glaubens in unserem Leben. So wie die Natur sich langsam grün anzieht und von einem tiefen Winterschlaf zum neuen Leben aufwacht, sollten wir auch von einem tiefen geistlichen Schlaf aufwachen und zusammen mit den Aposteln bekennen und verkünden: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“ (Mt. 16, 16).
Pfr. Dr. Diradur Sardaryan