Konzert

Saghmosergu Männerchor aus Armenien
ehrt den 850. Todestag des Hl. Nerses Shnorhali

Die Armenische Gemeinde Baden-Württemberg e.V. präsentiert ein bemerkenswertes Konzertereignis, das eine Hommage an den bedeutenden Katholikos der Armenischen Kirche, Nerses Shnorhali, darstellt. Das Konzert, das in den geschichtsträchtigen Mauern der Schloßkirche Stuttgart stattfinden wird, verspricht eine unvergessliche Reise in die reiche Kultur und die spirituelle Tiefe Armeniens, durch die musikalischen Werke des Hl. Nerses Schnorhali zu werden.

Veranstaltungsinfo:

Datum: 12. September 2023
Kurzvortrag (Prof. Dr. Mher Navoyan)
& Konzert (Saghmosergu):
19:30 Uhr
Ort: Schloßkirche Stuttgart, Schillerplatz 6, 70173 Stuttgart
Eintritt: Frei (Spenden erbeten)

Der 850. Todestag von Nerses Shnorhali ist ein historisches Ereignis von großer Bedeutung. Dieses bemerkenswerte Ereignis ist im UNESCO-Jubiläumskalender eingetragen und erweckt weltweit Aufmerksamkeit. Dieses außergewöhnliche Konzert und der begleitende Vortrag von Prof. Dr. Mher Navoyan (Leiter des wissenschaftlichen Rates des Komitas Museum in Eriwan / Armenien) werden das Leben, das Werk und die Bedeutung von Nerses Shnorhali für die zeitgenössische armenische Kultur hervorheben.

Nerses Shnorhali war nicht nur ein herausragender Theologe, sondern auch ein begnadeter Dichter und Musiker. Sein Erbe hat über die Jahrhunderte hinweg die armenische Kultur und Identität geprägt.

Der Chor Saghmosergu wird im Rahmen des Konzerts die Werke von Shnorhali und der mittelalterlichen armenischen Sakralmusik darbieten. Die Zuhörer werden in eine einzigartige musikalische Welt des armenischen Hochmittelalters entführt.

Die Veranstaltung bietet eine einzigartige Gelegenheit, in die Kultur, Musik und Spiritualität mittelalterlichen Armeniens einzutauchen.

Merken Sie sich diesen Termin und seien Sie Teil dieses inspirierenden Ereignisses. Gemeinsam ehren wir das Erbe von Nerses Shnorhali und feiern die reiche armenische Kultur.

SURB (HEILIGER) NERSES IV. SCHNORHALI

Im Jahr 2012 schuf der Männerchor SAGMOSERGU unter der fachkundigen Leitung von Vahe Begoyan eine einzigartige Klangwelt. Getragen von der Mission, christliche spirituelle Gesänge zu verbreiten, erschafft der Chor ein musikalisches Erlebnis, das in seiner Tiefe und Intensität berührt.

Das Herzstück von SAGMOSERGU ist die Essenz des armenischen Klostergesangs, die in jedem Ton mitschwingt. Dieser Chor wurde nicht nur gegründet, um Musik zu machen, sondern um eine geistige Reise anzutreten, die durch die Jahrhunderte alte Tradition des spirituellen Gesangs inspiriert ist.

In den vergangenen Jahren hat SAGMOSERGU nicht nur armenische Konzertsäle und Klosterhöfe mit seinen Klängen erfüllt, sondern auch internationale Bühnen erobert. 2015 fand der Chor seinen Weg in die geschichtsträchtige Umgebung des „Royal College of London“, um an der Produktion der armenischen Oper „David Beck“ der „London Armenian Opera“ teilzunehmen. Die Aufführung war ein kraftvolles Zeichen des Gedenkens an den Armenischen Völkermord und drückte die tiefe Verbundenheit des Chors zur Geschichte aus. Auch in der armenischen Kirche Hl. Yeghishe in London vermochten die Stimmen von SAGMOSERGU die spirituelle Atmosphäre zu erfüllen.

Die Strahlkraft des Chors erreichte 2018 die deutschen Bühnen, als er bei den „Armenischen Kulturtagen in Stuttgart“ auftrat und mit Konzerten in Köln, Stuttgart und Hanau auftrat.

SAGMOSERGU ist mehr als ein Chor, er ist ein Bindeglied zwischen Kulturen und musikalischen Visionen. Diese Brücke wird auch in Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern und Musikensembles sichtbar. Ein Highlight war die Beteiligung an der Heiligen Liturgie von Papst Franziskus in Gyumri (Armenien), sowie Konzerte mit dem Staatlichen Symphonieorchester Armeniens.

Die Lieder von SAGMOSERGU formen eine Klanglandschaft, in der die geistliche Musik von armenischen, östlichen und westeuropäischen Komponisten verschmilzt. Doch besonders erstrahlt die Heilige Liturgie von Komitas im Repertoire des Chors. Diese tiefsinnige Musik fand im Harichavank-Kloster eine besondere Aufführung, die vom nationalen Fernsehsender aufgezeichnet wurde und somit in den Archiven der Zeit verewigt ist.

Musikliebhaber in Deutschland dürfen sich auf ein außergewöhnliches Erlebnis freuen, den vom 12. Bis 17. September 2023 wird SAGMOSERGU mit Werken des mittelalterlichen armenischen Katholikos und Komponisten Nerses Schnorhali in den Städten Stuttgart, München, Neuwied und Köln auftreten. Diese Tournee findet im Rahmen des 850. Jubiläumjahres des Hl. Nerses IV. Shnorhali statt.

Saghmosergu Männerchor

Katholikos Aller Armenier, Ökumeniker,
Gelehrter, Dichter und Musiker
* 1102 auf Burg Tzovk; † 1173

In der reichen Geschichte Armeniens erstrahlt eine herausragende Persönlichkeit, die sowohl als Katholikos Aller Armenier als auch als bedeutender Theologe, Ökumeniker, Gelehrter, Dichter und Musiker in die Annalen der Zeit eingegangen ist: Surb (Heiliger) Nerses IV. Schnorhali. Seine reichhaltige Lebensgeschichte und sein kulturelles Erbe laden dazu ein, einen faszinierenden Blick auf das mittelalterliche Armenien zu werfen.

Geboren im Jahre 1102 auf der Burg Tzovk, wurde Nerses IV. Schnorhali zu einer Schlüsselfigur im religiösen und kulturellen Gefüge des Landes. Sein Weg führte ihn zum Roten Kloster (Karmir Vank) bei Kessoun (heute Çakırhüyük, Besni, Provinz Adıyaman in der Türkei, früher Armenien), wo er seine geistliche Ausbildung erhielt und das Fundament für sein spirituelles Wirken legte.

Die Berufung zum Priester und später zum Bischof erfolgte durch die Hand seines Bruders, Katholikos Gregor III. Pahlawuni. Doch Nerses‘ Einfluss und Wirken endeten nicht dort. Als er 1166 selbst zum Katholikos gewählt und gesalbt wurde, setzte er die ökumenischen Gespräche seines Bruders mit der byzantinischen und lateinischen Kirche fort, und hinterließ somit ein wertvolles Erbe des Dialogs mit den Schwesterkirchen.

Bemerkenswert ist jedoch nicht nur seine theologische Arbeit, sondern auch sein Beitrag zur armenischen Musikwelt. Als einer der herausragenden Autoren der mittelalterlichen, spirituellen Musikwissenschaft und kreativen Kunst, ist Nerses Schnorhali unvergessen. Seine Klänge, tief verwurzelt im geistlichen Gesang, prägen noch heute die armenische Musikkultur.

In seinen etwa zweihundert überlieferten Liedern spiegelt sich die Essenz der armenischen Kirche wider. Dieses Erbe ist in einer Reihe ritueller Register der musikalischen Natur der armenischen Kirche verstreut: in Sharaknots (Kirchenliederbuch), Jamagrik (Stundengebetsbuch), Liturgische Hymnen. Die „Manrusuts“ Sammlungen, eine gewisse Art Lehrbuch für armenischen Kirchengesang, Kirchenmusik und Neumen, werden im Allgemeinen mit dem Namen des Hl. Nerses Schnorhali in Verbindung gebracht.

Das Vermächtnis des Heiligen Nerses Schnorhali hat die Jahrhunderte überdauert und seinen unauslöschlichen Einfluss auf die Entwicklung des armenischen geistlichen Gesangs hinterlassen. Heute, im 21. Jahrhundert, erstrahlt sein künstlerisches Erbe weiterhin, und lädt uns ein, uns in eine faszinierende Welt der Spiritualität und Kreativität zu vertiefen.

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