Seit dem 12. Dezember 2022 halten – von Aserbaidschan gesteuerte – sogenannte „Umweltaktivisten“ die einzige Straße gesperrt, die Artsakh (Berg-Karabach) mit Armenien verbindet (Latschin-Korridor). Rund 120.000 Menschen, darunter ca. 30 000 Kinder, sind von der Außenwelt isoliert.
Seit 45 Tagen befinden sich die Menschen in Artsakh (Berg-Karabach) am Rande der humanitären Katastrophe. Viele Geschäfte stehen leer. Schulen und Universitäten sind geschlossen. Ärzte können nur bedingt die Kranken in den Krankenhäusern behandeln. Es fehlen lebensnotwendige Medikamente.
Lebensmittelprodukte, wie z. B. Brot, Fett, Reiß, Buchweizen, Zucker usw., wurden rationiert. Dieser Schritt wurde notwendig, da die einzige Versorgungsstraße zwischen Armenien und Berg-Karabach nach wie vor gesperrt ist und Lebensmittelimporte aus Armenien nicht möglich sind.
Die Situation verschlimmert sich von Tag zu Tag. Seit dem 9. Januar ist auch die Stromversorgung aufgrund des Eingreifens der aserbaidschanischen Seite unterbrochen. Somit ist eine stabile Stromversorgung der Bevölkerung unmöglich. Aserbaidschan hat vor zwei Tagen auch die einzige Gasleitung, die Artsakh (Berg-Karabach) mit Erdgas versorgt, wiederholt vollständig abgeschaltet. Bei den aktuellen Temperaturen im Land von -10 °C ist es eine enorme Herausforderung für die gesamte Zivilbevölkerung.
Die kontinuierliche Abschottung Artsakhs beweist einmal mehr, dass die aserbaidschanische Regierung eine offene Terrorpolitik gegen die belagerte Zivilbevölkerung von Berg-Karabach betreibt. Mehrere internationale Organisationen verurteilen diesen Vorgang Aserbaidschans, doch es sind dringend weitere Schritte notwendig, um das Lebensrecht der Menschen in Artsakh zu sichern.
Die Armenische Gemeinde Baden-Württemberg ruft alle kirchliche und nichtkirchliche, politische und humanitäre Organisationen in Baden-Württemberg dazu auf, sich für das Lebensrecht der Bevölkerung Artsakhs (Berg-Karabachs) einzusetzen.