Das Fest der Heiligen Hripsime und ihrer Gefährtinnen
Zeugen des christlichen Glaubens
Das Fest der Heiligen Hripsime und ihrer Gefährtinnen wird jedes Jahr am Montag nach der dritten Pfingssonntag gefeiert und erinnert an das Leben und Martyrium dieser bemerkenswerten christlichen Zeugen. Hripsime und ihre Begleiterinnen haben im 4. Jahrhundert ihren Glauben tapfer verteidigt und sind zu Symbolen der Standhaftigkeit und Hingabe geworden. In diesem Artikel wollen wir einen näheren Blick auf ihr Leben, ihre Zeugenschaft und die Bedeutung ihres Festes werfen.
Die Geschichte von Hripsime und ihren Gefährtinnen
Nach der armenischen Überlieferung war Hripsime entweder die Enkelin oder die Nichte der Ehefrau des römischen Kaisers Claudius. Sie wurde im römischen Frauenkonvent der Äbtissin Gaiane erzogen und entschied sich zusammen mit 70 weiteren Nonnen aus dem Kloster zu fliehen, als Kaiser Diokletian sie aufgrund ihrer Schönheit zur Frau nehmen wollte.
Auf ihrer Flucht besuchten die 70 Jungfrauen die heiligen Stätten in Jerusalem und erhielten Reliquien des Heiligen Kreuzes Christi. Während ihres Aufenthalts dort erschien ihnen die Gottesmutter Maria und beauftragte sie, nach Edessa (dem heutigen Sanlıurfa) und schließlich nach Armenien zu fliehen. Gemäß der Überlieferung wurde dabei die Kreuzesreliquie im Kloster Varagavank (heute Yedi Kilise in Bakraçlı bei Van) aufbewahrt.
Als die Jungfrauen in Armenien ankamen, schickte der Kaiser jedoch eine Botschaft an den armenischen König Tiridates III., um die Jungfrauen ausfindig zu machen und nach Rom zurückzubringen. Hripsime und ihre Gefährtinnen lehnten jedoch das Angebot des Königs und des Kaisers ab, ihre Standhaftigkeit wurde auf die Probe gestellt.
Das Martyrium der Heiligen
Aufgrund ihrer Ablehnung wurden Hripsime, Gayane und ihre Glaubensbrüder einer grausamen Verfolgung ausgesetzt. König Tiridates III., der von der Schönheit von Hripsime überwältigt war, versuchte, sie zu zwingen, ihn zu heiraten. Doch Hripsime blieb standhaft und lehnte erneut ab. Tiridates III. ließ sie daraufhin auf grausame Weise foltern, indem er ihre Glaubensschwester verstümmelte und sie selbst schwer misshandelte. Schließlich wurden Hripsime und ihre Gefährtinnen grausam ermordet. Hripsimes Martyrium war Auslöser für die Bekehrung von König Tiridates III. durch Hl. Grigor Lusavoritch (Gregor den Erleuchter) und damit die Christianisierung Armeniens.
Bedeutung und Verehrung
Die Märtyrerinnen Hripsime und ihre Gefährtinnen werden als Zeugen des christlichen Glaubens und als Patroninnen Armeniens verehrt. Ihr Opfer und ihre Tapferkeit haben viele Gläubige inspiriert und sind bis heute ein Symbol des Widerstands gegen Unterdrückung und Verfolgung. Ihre Geschichten wurden in der armenischen und mittelalterlichen christlichen Literatur festgehalten und dienen als Quelle der Inspiration und Stärkung des Glaubens.
Die Heiligen Hripsime und ihre Gefährtinnen ermutigen uns, in unserem eigenen Glauben stark und standhaft zu sein, selbst in schwierigen Zeiten. Ihr Opfer erinnert uns daran, dass der Glaube oft Mut erfordert und dass wir bereit sein sollten, für unsere Überzeugungen einzustehen. Ihr Festtag lädt uns ein, über unsere eigene Beziehung zu Gott nachzudenken und uns von ihrem Beispiel inspirieren zu lassen.
Das Fest der Heiligen Hripsime und ihrer Gefährtinnen ist eine wertvolle Gelegenheit, nicht nur um die Erinnerung an diese tapferen Märtyrerinnen zu ehren und ihre Zeugenschaft des Glaubens zu würdigen, sondern auch uns dem Fest des Hl. Etchmiadzin vorzubereiten.