Hl. Nune und Hl. Mane
Eine Geschichte des Glaubens und der Hingabe
Am Dienstag nach dem Fest des Hl. Etschmiadzin gedenkt die Armenische Apostolische Kirche mit großer Ehrfurcht die Heiligen Nune und Mane, zwei außergewöhnlichen Frauen, die eine bedeutende Rolle in der armenischen Kirchengeschichte spielen. Als Mitglieder der hripsimischen Jungfrauen, einer Gruppe von tapferen Frauen, die während der Verfolgungen des Kaisers Diokletian von Rom nach Armenien flohen, haben sie uns ein inspirierendes Erbe hinterlassen.
Mane, eine der hripsimischen Jungfrauen, begab sich auf eine eigene spirituelle Reise, die sie zum Berg Sepuh in der Provinz Ekeghyats führte. Dort fand sie in einer Grotte Zuflucht und wurde zum Asketen. In dieser Abgeschiedenheit lebte sie in intensiver Verbundenheit mit Gott, gestärkt durch ein Leben der Engelhaftigkeit, Gebet und göttlichen Trost. Diese Höhle wurde später als „Manes Grotte“ bekannt.
Ein bemerkenswerter Vorfall prägt die letzten Tage von Manes Leben. Auch der ehrwürdige Grigor Lusavorich, der erste armenische Katholikos, fühlte den Wunsch, sich zurückzuziehen und seine letzten Tage in Einsamkeit zu verbringen. Inspiriert von Manes Lebensweise, begab er sich in die Berge von Daranaghyats und wählte Manes einstige Grotte als seinen Zufluchtsort. Als er sich der Höhle näherte, hörte er die Stimme von Mane, die ihm befahl, nach drei Tagen zurückzukehren. In Erfüllung des Wunsches der Heiligen kehrte der Katholikos nach drei Tagen zurück und fand die sterblichen Überreste der Heiligen Jungfrau vor und hat sie begraben (323 n.Chr.).
Die Jungfrau Nune, auch bekannt als Nino in georgischen Quellen, floh wegen Verfolgungen des armenischen Königs Trdat nach Georgien, genauer gesagt in die Hauptstadt Mzkheta. Die Hl. Nune war die Nichte des Patriarchen von Jerusalem. Nachdem ihr Vater Zabulon sich von Kappadokien in die Wüste begeben und ihre Mutter das Amt einer Diakonisse übernommen hatte, wurde sie von einer frommen Greisin erzogen.
In Georgien führte sie weiterhin ein einfaches Leben im tändigen Gebet. Sie predigte das Evangelium und bekehrte das gesamte georgische Volk. Aufgrund ihrer Wunder und barmherzigen Taten wurde Nune zum Königshof gebracht, wo sie die kranke Königin heilte. Trotz der angebotenen kostbaren Geschenke lehnte sie diese ab und predigte stattdessen das Evangelium des Herrn. König Mihran spürte die Macht des unbekannten Gottes unmittelbar und bekehrte sich zum christlichen Glauben. Das Evangelium wurde auch den einflussreichen Persönlichkeiten des Landes verkündet. Aufgrund all dieser Ereignisse wurde auf den Rat von Nune eine Delegation zu Gregor dem Erleuchter und armenischen König Tiridates III entsandt, mit der Bitte, Geistliche in ihr Land zu schicken, um Taufen durchzuführen und dem georgischen Volk zu dienen. Somit wurde die heilige Nune zur Erleuchterin Georgiens.
Nach 35 Jahren fruchtbarer Missionsarbeit legte die Heilige Nino im Jahr 335 friedlich ihre letzten Stunden nieder. An der Stelle ihres Heimgangs ließ König Mirian eine Kirche zu Ehren des Heiligen Georgios errichten, als Zeichen der Dankbarkeit und Verehrung für die Heilige, die so viel für die Verbreitung des Glaubens getan hatte.
Սրբոց կուսանացն Նունեայ եւ Մանեայ