Trauer um Erzbischof Karekin Bekdjian
„Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt. Nun liegt für mich bereit der Kranz der Gerechtigkeit, den der Herr, der gerechte Richter, mir an jenem Tag geben wird“. 2. Timotheus 4,7-8
Mit tiefer Trauer, jedoch erfüllt von der Hoffnung auf die Auferstehung, teilen wir Ihnen mit, dass unser geliebter Altprimas, S. Em. Erzbischof Karekin Bekdjian, im Alter von 82 Jahren in den Frieden des Herrn heimgegangen ist. Er entschlief heute, am 21. November 2024, in Istanbul.
Erzbischof Karekin Bekdjian, mit weltlichem Namen Dikran, wurde am 21. Dezember 1942 in Istanbul geboren. Seine Schulausbildung absolvierte er in der Mechitaristen-Schule, in der er die Grundschule, die Mittlere Reife und das Abitur abschloss. Sein Herzenswunsch, dem geistlichen Dienst zu folgen, führte ihn 1959/60 an das theologische Seminar „Surp Khatsch“ in Üsküdar, Istanbul.
Im Frühjahr 1960 wurde er durch Patriarch Karekin Khatchaturian zum Tbir (Akolyth) geweiht. Parallel zu seiner Ausbildung im Seminar begann er 1962 ein Studium der Soziologie und Geschichtswissenschaften an der Universität Istanbul.
1963 wurde er von Patriarch Shnorhk Kalustian zum Diakon ordiniert, und am 25. Juli 1965 empfing er am Verklärungsfest durch den Patriarchen die Priesterweihe als Apegha (zölibatärer Priester). Seinen geistlichen Namen „Karekin“ erhielt er zu Ehren von Patriarch Karekin Khatchaturian, dem Gründer von „Surp Khatsch“-Seminar.
Im Herbst 1965 zog Vater Karekin nach Deutschland, um seine Studien an der Universität Bonn fortzusetzen. 1966 wechselte er an die Universität Bochum, wo er Pädagogik und Psychologie studierte. 1970 erhielt er durch Patriarch Shnorhk Kalustian den Rang des Wartabeds (Archimandrit).
1973 übernahm er auf Einladung die Seelsorge in Marseille und betreute zunächst die Gemeinde Surp Garabet. Ab 1976 diente er als Pfarrer der armenischen Hauptkirche von Marseille, Srpotz Tarkmantschatz (Die Heiligen Übersetzer).
1991 ernannte ihn S. H. Katholikos Vazken I. zum Prälaten der Armenischen Gemeinde in Deutschland. Er wurde beauftragt, die hiesige wachsende Gemeinschaft zu organisieren und eine eigenständige Diözese zu gründen. Mit der Enzyklika des Katholikos vom 31. Januar 1992 wurde die Gründung der Diözese der Armenischen Kirche in Deutschland ausgerufen und Vater Karekin zum Primas ernannt.
Am 17. Mai 1992 verlieh ihm Patriarch Karekin Kazandjian in Köln die Würde des Erzarchimandriten, und im September des selben Jahres weihte ihn Katholikos Vazken I. in Etschmiadzin zum Bischof. Bei seinem Pastoralbesuch in unserer Diözese Anfang 1998 erhob S. H. Katholikos Karekin I. ihn zum Erzbischof.
Erzbischof Bekdjian war 2014-2019 Mitglied im Obersten Geistlichen Rat unserer Kirche. 2017 wurde er zum Locum Tenens des Armenischen Patriarchats von Konstantinopel gewählt und hatte dieses Amt bis 2018 inne. Im Januar 2018 überreichte er als Primas dem Katholikos seinen Rücktrittsgesuch und Seine Heiligkeit nahm diesen an.
Bekdjians Leben war geprägt von unermüdlichem Einsatz für die Armenische Kirche und die geistliche Begleitung unzähliger Gläubiger. Mit seiner Weisheit, Demut und Hingabe war er ein Vorbild des Glaubens.
Wir laden alle Schwestern und Brüder ein, in diesen Tagen der Trauer im Gebet vereint zu bleiben und für den Seelenfrieden des entschlafenen Erzbischofs zu bitten. Wir vertrauen darauf, dass er nun die himmlische Freude im Angesicht Gottes erfahren darf, auf die er sein Leben lang hingearbeitet hat.
Die Spendung des Sakramentes der letzten Salbung und die Beisetzung finden am Dienstag, 26. November 2024, in Istanbul statt. Zeitgleich wird in unserer St. Sahak-St. Mesrop Diözesankirche in Köln (Allensteiner Str. 5, 50735 Köln), um 12.00 Uhr ein Requiem gehalten. Alle, die Erzbischof Bekdjian verbunden waren, sind herzlich eingeladen, am Requiem teilzunehmen oder im Gebet seiner zu gedenken.
Wir laden alle ein, gemeinsam innezuhalten und diesem außergewöhnlichen Menschen mit einer persönlichen Botschaft die letzte Ehre zu erweisen.
Zum Gedenken des entschlafenen Erzbischofs wurde ein Kondolenzbuch eingerichtet. Dieses Buch steht ab 25.11.2024 bis 27.12.2024, montags-freitags 10 – 16 Uhr in unserer Diözese allen offen, die ihre Gedanken, Erinnerungen oder Gefühle des Mitgefühls zum Ausdruck bringen möchten.
Möge der Herr seiner Seele ewige Ruhe schenken und uns alle in unserem Glauben stärken.
Bischof Serovpé Isakhanyan
Primas der Diözese der Armenischen Kirche
in Deutschland