Im Fokus: April

„Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist,
der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.“

Johannesevangelium 11, 27

Liebe Gemeindemitglieder,
liebe Freunde unserer Gemeinde,

mit dem April treten wir in jene Zeit ein, in der die strengen Wochen der Fastenzeit in den feierlichen Palmsonntag und die Karwoche münden und schließlich in das strahlende Osterfest hineinführen. Զատիկ („Zatik“), wie wir Armenier das Fest der Auferstehung nennen, bedeutet Befreiung und Neuanfang. Wer diesen Weg gemeinsam mit Christus geht, erfährt: Auf die Dunkelheit der Leiden folgt das Licht der Auferstehung – eine Einladung, uns selbst wie die Natur im Frühling zu erneuern, aber auch uns zu befreien von jeglicher Last, die unsere Entwicklung hindert.

Diese tiefe Botschaft erklingt laut im Osterjubel, doch sie klingt ebenso leise, wenn wir am 7. April Mariä Verkündigung feiern. Wie Maria sich dem Ruf Gottes öffnete, so dürfen auch wir die Einladung annehmen, inmitten aller Herausforderungen auf Gottes Wirken zu vertrauen und neue Wege zu beschreiten.

Als Armenier wissen wir jedoch auch, dass der April eine schmerzhafte Erinnerung in sich trägt. Am 24. April gedenken wir des Völkermords an unserem Volk. In diesen schweren Gedanken mag sich alles Licht zu verdunkeln scheinen. Doch eben da erinnert uns Ostern daran, dass nichts und niemand das letzte Wort über unser Leben hat außer Gott. So bleibt das Gedenken nicht in Trauer erstarrt, sondern wird zum Aufruf an alle Generationen, sich um Versöhnung und Frieden zu bemühen.

Mögen uns die Ereignisse in diesem Monat lehren, auch in dunklen Stunden mit Marta zu sagen: „Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.„, um durch den lebendigen Glauben an unseren Herrn Jesus Christus eine Flamme der Hoffnung zu entzünden. Denn in der Auferstehung Christi liegt für uns der tiefste Trost und die unerschöpfliche Kraft, uns immer wieder neu aufzurichten.

Ich lade Sie herzlich ein, die liturgischen Feiern in unserer Kirche mitzuerleben und in unserer Gemeinschaft die anbrechende Osterfreude zu teilen. Mögen Sie im Angesicht des sich erneuernden Frühlings und des österlichen Geheimnisses jene Zuversicht finden, die selbst in schweren Zeiten das Herz aufrichtet.

In christlicher Verbundenheit,
Euer Pfarrer Diradur Sardaryan