Im Fokus: Juni
„Und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.“ Apostelgeschichte 2,4
Liebe Gemeindemitglieder,
liebe Freunde unserer Gemeinde,
wenn der Sommer anklopft und die Tage länger werden, öffnet der Juni sein reiches liturgisches Gewebe. Er führt uns von der feurigen Geburt der Kirche bis zu den stillen Momenten der Einkehr und erinnert uns zugleich an die Verantwortung, unser gemeinsames Erbe lebendig zu halten.
Am 8. Juni feiern wir mit pochendem Herzen Pfingsten (Hogekalust) – jenes Fest, das uns die Geburt der Kirche durch den Heiligen Geist vor Augen führt. Zugleich beginnt an diesem Tag das Eliasfasten (eine Woche). Zwei Ereignisse, die gegensätzliche Töne anschlagen – das flammende Ja zum Geist und die ehrfürchtige Stille des Fastens – und uns einladen, beides im Einklang zu leben.
Der Juni schenkt uns weitere bedeutsame Gedenktage, die sogenannte Araratian Woche. Nach dem wir die Gründung der Weltkirche feiern, feiern wir auch die Gründung der Armenischen Apostolischen Kirche: Am 16. Juni ehren wir die heilige Märtyrerin Ripsime, am 17. Juni die heilige Gayane, und am 19. Juni gedenken wir der heiligen Bischöfe Johannes des Täufers und Athanagines. Am 21. Juni, wenn die Sommersonnenwende naht, feiern wir den Auszug Gregors des Erleuchters aus dem Virap – ein Fest zwischen Dunkelheit und Licht, das uns Gottes rettende Hand vor Augen führt. Der 22. Juni ehrt die Kirche den Hl. Etschmiadzin und verbindet uns als Teil einer jahrtausendealten Gemeinschaft.
Ein besonderer Höhepunkt erwartet uns am Pfingstmontag (9. Juni 2025 – Tag der Weltweiten Kirche), wenn wir unsere Verbundenheit mit Christen aller Konfessionen und Völker feiern. Dieser Tag erinnert uns daran, dass wir Teil einer größeren Familie sind, die über alle Grenzen hinweg im Glauben vereint ist.
Während wir zu diesen Festtagen zusammenkommen, blicken wir auch hinauf zu unserer stummen Turmuhr in Bartenbach. Im Rahmen unserer Spendenkampagne „Zeit für die Ewigkeit“ möchten wir sie wieder zum Taktgeber unseres Gemeindelebens machen. Ihre Unterstützung ist nicht nur Hilfe für die Technik, sondern ein lebendiges Zeugnis unserer Gemeinschaft und unseres Glaubens.
Das Leben unserer Gemeinde pulsiert weiter: Unsere Samstagsschulen (Online und in Präsenz in Göppingen, Stuttgart u.a.) setzen ihre wichtige Arbeit fort und vermitteln unseren Kindern Sprache, Kultur und Glauben. Die Tanzkurse der Jugend sowie die Chorproben mit Lilit Sargsyan bringen Bewegung und Freude in unser Gemeindeleben – eine wunderbare Art, unsere Traditionen lebendig zu halten und weiterzugeben.
Möge uns dieser Juni lehren, im Atem des Geistes Trost zu finden, im Fasten neue Kraft zu schöpfen und im Gedenken der Heiligen den Funken des Mutes neu zu entfachen. Lassen Sie uns gemeinsam diesen reichen Monat gestalten – in Gottesdiensten, Gemeinschaft und dem lebendigen Zeugnis unseres Glaubens.
In christlicher Verbundenheit,
Pfarrer Diradur Sardaryan