Liebe Freunde,
es sind besondere Tage, die wir gerade in unserem Kirchenjahr erleben. Heute gedenken wir den Surb Sargis, den blitzschnellen Heiligen, der kommt zur Hilfe im Name Christi. Seine Kraft bekommt er durch seine restlose Liebe zum Gott, durch seinen unerschütterlichen Glauben, in dem Er bekennt: „Zu verherrlichen ist nur der eine Gott, die Allerheilige Dreifaltigkeit, der Himmel und Erde erschaffen hat. Feuer und Idolen sind aber von Natur aus, keine Götter, denn der aus der Erde erschaffene Mensch kann sie zerstören“.
Ab Sonntagabend feiert die Armenische Kirche dann das Fest Darstellung des Herrn, oder wie wir es auf Armenisch sagen: „Տեարնընդառաջ“ (Tearnendaratsch, übers. „Dem Herrn entgegen“). Genannt auf Armenisch so, weil an diesem Tag der Greise Simeon dem 40.-tägigen Herrn entgegen kommt, um Ihn in seinem Schoss zu empfangen. Und er segnet dabei die Hl. Gottesmutter Maria und prophezeit: „Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele zu Fall kommen und aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird“ (Lukas 2, 34).
Diese Prophezeiung könnte man falsch verstehen, wenn man die Heilige Schrift nicht kennen würde. Unser Herr Jesus Christus, auf den sich diese prophetischen Worte beziehen, ist nicht gekommen, um als Stolperstein jemanden zum Fall zu bringen oder gar die Todesursache von jemandem zu sein. Nein, Er ist gekommen, um allen Menschen, allen Nationen, das Heil auf die Erde zu bringen. Er ist gekommen, um die ganze Menschheit zu erretten. Er ist gekommen, um den gefallenen Menschen wiederzubeleben und ihn zu erheben. Er ist nicht gekommen, um eine Trennung zwischen Menschen und Nationen herbeizuführen, sondern um Menschen zu vereinen, damit es eine Herde und ein Hirte wird (Joh 10,16).
Wir, die Menschen, sind selbst aufgrund unserer Sünden und bösen Neigungen Ursache dafür, dass Jesus Christus, nicht Grund unserer Erhebung, sondern des Falls wird. Wir können Ihn als einen Feind sehen und Ihn ablehnen. Wir können aber auch Ihn annehmen, aus ganzem Herzen, als den Erlöser der Welt. Wir entscheiden, ob wir Ihn annehmen oder nicht, aus freien Stücken.
Wenn es aber unsere Entscheidung ist, dann sollten wir uns heute für Ihn entscheiden. Wir haben die Beispiele des Surb Sargis und des Greisen Simeon. Sie zeigen uns, dass die Gnade Gottes ihnen zuteilwird, weil sie sich für Gott entschieden haben, Ihn restlos lieben und Ihn in ihren Herzen tragen.
Lasst uns auch nach dieser erhabenen Würde streben. Lasst uns unsere Liebe zum Herrn zeigen, indem wir seine heiligen Gebote halten, damit Er auch in unseren Herzen für sich selbst einen leuchtenden Tempel baut und wir dadurch Träger des Göttlichen werden, für unser Leben und für die Welt um uns herum. Lasst uns für den Herrn Jesus Christus entscheiden. Lasst uns Ihm entgegen gehen. Amen.
Pfr. Dr. Diradur Sardaryan
Ավետարան ըստ Ղուկասի 2, 22-40
Տիրատուր քհն․ Սարդարյան